BIELEFELD | NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) fordert die Deutsche Bahn auf, im Rahmen des Deutschlandtakts und dem damit verbundenen Ausbau der ICE-Strecke Hannover–Bielefeld, ein Gesamtkonzept vorzulegen.
Der Deutschlandtakt sei mehr als ein sehr aufwendiger Neubau einzelner Strecken. Es müssten viele Knotenpunkte an Bahnhöfen verbessert werden, sagte Krischer der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische. Wenn das nicht zeitgleich passiere, werde man einer Region sehr schwer erklären können, warum sie Belastungen durch eine Neubaustrecke auf sich nehmen sollte, so Krischer.
“Es wäre absurd, wenn man hier in Bielefeld durch einen Neubau ein paar Minuten gewinnt, diese aber wieder verliert, weil zum Beispiel in Hamm die Ankopplung nicht funktioniert.” Wenn eine Neubaustrecke Sinn machen solle, müsse die Deutsche Bahn “natürlich auch andere Fragen auf der Strecke Köln–Berlin regeln”, forderte der Grünen-Politiker.
In Ostwestfalen-Lippe gibt es hitzige Diskussionen zu der Frage, ob die ICE-Strecke zwischen Hannover und Bielefeld im Bestand ausgebaut oder ganz neugebaut werden soll. Krischer warnte davor, das Projekt “auf Biegen und Brechen” durchzusetzen. “Es nützt niemandem, wenn das Projekt erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kommt. Wir dürfen keine Planungsfriedhöfe mit jahrzehntelangen Diskussionen produzieren.”