BERLIN | Beim geplanten bundesweiten Nahverkehrsticket erwartet die Branche deutliche Einnahmeverluste.
Der vorgesehene Monatspreis von 49 bis 69 Euro führe zu einem jährlichen Minus zwischen 1,8 und 3 Milliarden Euro, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Montag mit. Der Bund hatte am Sonntag angekündigt, für ein solches Ticket 1,5 Milliarden Euro zuzuschießen, wenn die Länder mindestens ebenso viel zahlen. “Es ist gut, dass jetzt endlich konkrete Zahlen für ein Nachfolgeticket auf dem Tisch liegen”, bemerkte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Oliver Wolff.
Aus Sicht des Verbands sind aber zusätzliche Mittel vom Bund notwendig – zum einen für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen die Länder Busse und Bahnen finanzieren, zum anderen wegen der stark gestiegenen Energie- und Personalkosten. “Hierzu brauchen wir ebenfalls schnell eine Lösung, sonst wird ein bundesweites Nahverkehrsticket auf ein immer weiter eingeschränktes ÖPNV-Angebot treffen, weil die Verkehrsunternehmen Kosten sparen müssen.”