POTSDAM | Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das beschlossene Entlastungspaket des Bundes begrüßt. Darin enthalten ist auch ein Nachfolgemodell für das kürzlich ausgelaufene 9-Euro-Ticket – aber zu einem höheren Preis.
Es sei gut und im Interesse des Klimaschutzes, dass es auch künftig ein deutschlandweites ÖPNV-Ticket geben solle. „Zur Finanzierung ist der Bund hier weiterhin in der Verantwortung“, betonte Woidke. Der Preis für die neue Sonderfahrkarte soll wohl zwischen 49 und 69 Euro pro Monat liegen. Genauere Details gab es dazu noch nicht.
Auch das Landesverkehrsministerium fordert eine Nachsteuerung beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der sei wie die Energiekosten ebenfalls von Preissteigerungen betroffen, erklärte Ressortchef Guido Beermann (CDU) am Sonntag. “Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung die Länder bei den enorm gestiegenen Energiekosten im ÖPNV im Regen stehen lässt.” Um seine Qualität zu erhalten und finanziell winterfest zu machen, müsse der Bund nachsteuern und zunächst die erheblichen Mehrkosten über Regionalisierungsmittel in Höhe von 1,6 Milliarden Euro ausgleichen.
Die Ampel-Koalition von Kanzler Olaf Scholz (SPD) will Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Preise mit einem dritten Unterstützungspaket in Höhe von mehr als 65 Milliarden Euro entlasten. Die ersten beiden Entlastungspakete hatten zusammen einen Umfang von 30 Milliarden Euro.
Für ein besseres Angebot im Sinne der Verkehrswende seien nochmals 1,5 Milliarden Euro vom Bund nötig, rechnete Beermann vor. “Erst wenn der Bund hier seiner Finanzierungsverantwortung nachgekommen ist, kann über neue Tarife nachgedacht werden”. Darauf hätten die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder mehrfach hingewiesen.