Söder und Kretschmann: Länder wollen Mitsprache bei ÖPNV-Entlastung


NEU-ULM | In der Diskussion um eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket im öffentlichen Personen­nah­verkehr haben die Minister­präsidenten von Baden-Württemberg und Bayern, Winfried Kretsch­mann (Grüne) und Markus Söder (CSU), ein Mitsprache­recht der Länder verlangt.

„Es wird kaum gehen, dass der Bund einen Vorschlag macht und die Länder müssen zahlen“, sagte Söder am Montag in Neu-Ulm, wo er gemeinsam mit seinem Amtskollegen eine Wasserstoff-Allianz beider Länder ins Leben rief.

„Der Bund muss überlegen, ob er damit die Schulden­bremse aussetzt“, sagte Söder. Allerdings hatte der bayerische Minister­präsident selbst erst vor wenigen Wochen die Einführung eines 365-Euro-Tickets (30 Euro pro Monat) vorgeschlagen. Die SPD-Fraktion im Bundestag hatte am Sonntag einen Forderungs­katalog zur Bürger-Entlastung vorgelegt, der ein 49-Euro-Monatsticket enthält.

Kretschmann sagte, Baden-Württemberg werde im Bundesrat keinem Vorschlag zustimmen, der nicht sauber und nachhaltig durch­finanziert sei. Es sei nicht möglich, dass der Bund Investitionen tätige, die am Ende von den Ländern weiter­finanziert werden müssten. „Das mache ich nicht mehr“, sagte Kretschmann.

Das auf drei Monate angelegte, bundesweit gültige 9-Euro-Ticket endet an diesem Mittwoch. Nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrs­unternehmen (VDV) wurden insgesamt rund 52 Millionen Billig­fahrkarten verkauft.


EVN / dpa | Foto: Imago / Arnulf Hettrich