Protestaktion führt zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr – Aktivistin Lecomte vor Ort


FRANKFURT AM MAIN | Ein Protest mit einer Abseil­aktion am Frankfurter Bahnhof West hat am Samstag zu Beeinträch­tigungen im Bahn­verkehr geführt. An der Aktion war auch die vor einigen Wochen aus einem ICE geworfene Umwelt­aktivistin Cécile Lecomte beteiligt.

  aktualisiert  

Bei den Demonstranten waren zwei Rollstuhl­fahrer dabei gewesen, teilte die Bundespolizei mit. Die vier Menschen hätten ein Plakat mit der Aufschrift „Mobilitäts­wende für Alle“ gezeigt. Bei der knapp drei­stündigen Aktion mussten zwei Gleise vorübergehend gesperrt werden. Gegen 12.40 Uhr hätten die Teilnehmer die Aktion freiwillig abgebrochen.

Die Polizei habe die Identitäten festgestellt und die Bundespolizei ein Ordnungs­widrigkeits­verfahren wegen unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich eingeleitet. Durch die Aktionen waren nach Angaben der Bahn der Regional- und S-Bahn-Verkehr beeinträchtigt. Auswirkungen auf den Fernverkehr habe es nicht gegeben.

Die Aktionsgruppe „Rollfender Widerstand“ teilte am Sonntag mit, die Bahn habe den Bahnverkehr zeitweilig eingeschränkt, obwohl sich die Kletternden nicht im Gleisbereich, sondern an der Außenfassade des Bahnhofs aufgehalten hätten.

Unter den Protest­teilnehmern befand sich unter anderem die Umwelt­aktivistin Cécile Lecomte. Die Rollstuhl­fahrerin musste Anfang August einen ICE verlassen, weil das Zugpersonal sie von der Weiterfahrt ausgeschlossen hatte. Vorausgegangen war ein Streit um zu wenig Platz im Wagen. Auch soll die 40-Jährige im Zug über die Deutsche Bahn geschimpft haben und warf dem Unternehmen Diskriminierung vor.

Rauswurf von Rollstuhlfahrerin – Deutsche Bahn: „Aggressive Stimmung“ im ICE


EVN / dpa | Foto: Twitter