LEIPZIG | Die Deutsche Bahn reagiert auf die durch kurzfristige Krankmeldungen entstandenen Streckensperrungen in Nordthüringen.
Die Situation in den betroffenen Stellwerken habe sich in den vergangenen Tagen unter anderem durch die Corona-Welle verschärft, teilte die Bahn mit. Vertretungen seien kurzfristig nur schwer zu organisieren, erläuterte ein Bahnsprecher.
Um den Betrieb auf mehreren Linien im Thüringer Regionalverkehr zu stabilisieren, hat die Bahn nun einen Maßnahmenplan angekündigt. So sollen unter anderem Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleiter kurzfristig so qualifiziert werden, dass sie im Bedarfsfall flexibler auf unterschiedlichen Stellwerken einsetzbar sind. Außerdem würden die personellen Kapazitäten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen weiter aufgestockt, hieß es.
Konkret sollen insgesamt etwa 3.000 freie Stellen in diesem Jahr besetzt werden, wovon auch die Standorte Erfurt und Halle profitieren würden. Im Vergleich zu den Vorjahren werde ab September zudem die Zahl der Auszubildenden in der Region verdoppelt. Außerdem kündigte das Unternehmen an, mehr als 50 zusätzliche Quereinsteiger zu Fahrdienstleitern auszubilden. Die Bahn verspricht sich davon kurz- und mittelfristig wieder einen stabilen Fahrplanbetrieb.
Wie der Bahnsprecher weiter mitteilte, werde der Streckenabschnitt zwischen Ringleben-Gebesee und Sondershausen auf der Verbindung Erfurt–Nordhausen (RE 55/56) vorübergehend nicht besetzt, um die Qualifizierung der Mitarbeitenden schnellstmöglich abzuschließen. Fahrgäste müssen sich deshalb auf Zugausfälle im Zeitraum vom 15. bis 28. August sowie an den Wochenenden und Feiertagen zwischen 3. September und 2. Oktober einstellen. Ersatzweise sollen dann Busse verkehren.