GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Der Bahnverkehr wird an der Stelle des Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen nach den Sommerferien nur für etwa drei Wochen rollen und dann erneut ausgesetzt.
Grund sind weitere Arbeiten, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Freitag sagte. Auf der Strecke Weilheim-Murnau-Garmisch soll es demnach voraussichtlich vom 4. Oktober bis 14. November länger geplante umfangreiche Gleisbauarbeiten geben.
Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen forderten von der Bahn, den Zugbetrieb an der Unglücksstelle aufgrund sicherheitstechnischer Bedenken nicht für drei Wochen zum Schuljahresbeginn am 13. September zu starten. Stattdessen müsse es sofort eine grundlegende Sanierung geben, sagte der Sprecher der Landkreis-Bürgermeister, Christian Scheuerer, am Freitag. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Bahn habe sich am Vortag auch ergeben, dass bis in das Jahr 2025 weitere umfangreiche Sanierungen auf dem Streckennetz der Werdenfelsbahn beabsichtigt seien.
Anstelle eines kurzfristigen Betriebs im September müsse die Bahn nun umgehend mit den Sanierungsarbeiten zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen beginnen und diese zeitnah umsetzen, verlangten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region zusammen mit Landrat Anton Speer (Freie Wähler). Es gehe um die Sicherheit.
„Wir sind schon von Bürgern gefragt worden: Kann man wirklich sicher mit dem Zug fahren?“, sagte Scheuerer, der auch Bürgermeister von Ohlstadt ist. Der Schienenersatzverkehr müsse zudem gerade mit Blick auf den Schuljahresbeginn besser werden und pünktlich funktionieren.
Ein Regionalzug war am 3. Juni kurz nach der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen Richtung München entgleist. Bei dem Unglück starben vier Frauen und ein 13-Jähriger.
Um die Mängel im Werdenfelsnetz zu beseitigen, hat die Bahn kürzlich ein umfangreiches Investitionsprogramm angekündigt. Der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, äußerte seine Entschuldigung für die zurzeit vorherrschenden Probleme – diese seien „nicht akzeptabel“ und entsprächen „in keiner Weise“ den „eigenen Ansprüchen“.
Bayerischer Bahnchef entschuldigt sich für schlechte Qualität im Werdenfelsnetz