Neuvergabe für Bahnverkehr zwischen München und Prag geplatzt


MÜNCHEN | Das Bahnunternehmen Allegra, eine Tochter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), wird künftig nicht zwischen München und Prag verkehren. Die Vergabe an den neuen Betreiber ist geplatzt.

Die für den Regional- und S-Bahnverkehr zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hatte die Verkehrsleistungen neu ausgeschrieben und den Zuschlag für die Verbindung im Dezember 2021 an die ÖBB-Tochter vergeben. Die bei der Regierung von Oberbayern angesiedelte Vergabekammer Südbayern kassierte jedoch im Juli die Entscheidung der BEG, wie der Bayerische Rundfunk (BR) nun berichtete. Die Länderbahn, die bislang die Verkehre mit Alex-Zügen betreibt, hatte gegen die Vergabe Einspruch erhoben.

Zu den Gründen machte die Kammer laut dem Sender offiziell keine Angaben. Offenbar hatten die Kontrolleure aber Zweifel, ob das neue Bahnunternehmen auf die notwendige finanzielle und technische Unterstützung der Konzernmutter ÖBB bauen kann, um die Linie München – Prag zuverlässig zu bedienen, hieß es weiter.

Auch wenn die ÖBB die Entwicklung bedauere, wolle man nicht in Revision gehen, weil sich das Vergabeverfahren dadurch noch weiter verzögern würde, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Sender.

Die BEG will im Herbst entscheiden, welches Unternehmen die Verkehrsleistungen auf der Bahnlinie München – Regensburg – Prag ab Dezember 2023 bedienen wird. Aus dem verbliebenen Bieterfeld muss nun ein Angebot ausgewählt werden.

Den Zuschlag für die zweite von der Länderbahn derzeit noch betriebene Bahnlinie München – Regensburg – Hof erhielt die Bahntochter DB Regio.


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