DELHI | DB International Operations, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, übernimmt ab 2023 den Betrieb und die Instandhaltung eines regionalen Schnellbahnsystems in Indien.
Das Schienenprojekt Regional Rapid Transit System (RRTS) wird von der National Capital Region Transport Corporation (NCRTC) umgesetzt und umfasst eine 82 Kilometer lange Strecke, die die Metropolen Delhi, Ghaziabad und Meerut miteinander verbindet. Neben 25 Bahnhöfen entstehen auch zwei Depots. Ausgestattet wird die Strecke mit dem Zugleitsystem ETCS Level 2/Hybrid Level 3 in Kombination mit einer automatischen Zugsteuerung (ATO).
Das Auftragsvolumen liegt nach Angaben der Deutschen Bahn im dreistelligen Millionenbereich, der Vertrag hat eine Laufzeit von 12 Jahren. Die DB IO, zuständig für internationale Betreiberprojekte außerhalb Europas, wird 40 Züge auf dem Delhi-Meerut-RRTS-Korridor betreiben sowie die Bahninfrastruktur instandhalten, teilte das Unternehmen mit. Nach der vollständigen Betriebsaufnahme sollen täglich mehr als 800.000 Passagiere befördert werden.
Die neue Partnerschaft werde einen Paradigmenwechsel in der Betriebsführung des schienengebundenen Verkehrs in Indien herbeiführen, sagte NCRTC-Chef Vinay Kumar Singh. Er sei davon überzeugt, dass RRTS, ein Vorzeigeprojekt des indischen Premierministers, ein neues Kapitel des schienengebundenen Verkehrssystems einleiten werde. „Wir exportieren erfolgreich deutsches Bahn- und Klimaschutz-Know-how und bekommen über den Technologie- und Wissenstransfer einen hohen Mehrwert für die Schiene in Deutschland“, ergänzte sagt Niko Warbanoff, Vorsitzender der Geschäftsleitung der DB E.C.O. Group, zu der die DB IO gehört.
Nach dem Milliardenauftrag in Toronto ist das Vorhaben in Delhi das zweite große internationale Personenverkehrsprojekt für die DB IO in diesem Jahr.
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