Baustellen und häufige Störungen – Autoindustrie kritisiert Schienengüterverkehr für Unzuverlässigkeit


BERLIN | Die Präsidentin des Automobilverbandes VDA, Hildegard Müller, hat die Deutsche Bahn scharf für die Unzuverlässigkeit im Schienengüterverkehr kritisiert.

„Die Unternehmen der Autoindustrie würden gerne deutlich mehr Fracht auf die Schiene bringen“, sagte sie der Bild am Sonntag dazu. „Das ist aktuell jedoch unmöglich. Unzählige Baustellen und häufige Störungen führen auch im Güterverkehr zu Zugausfällen und massiven Verspätungen.“ Die Kapazitäten auf der Schiene reichten derzeit kaum aus, um den bestehenden Güterverkehr verlässlich abzuwickeln. „Tatsächlich muss sogar wieder mehr Fracht über die Straßen transportiert werden“, so Müller weiter. „Es besteht neben der langfristigen Ertüchtigung der Netze dringender und massiver akuter Handlungsbedarf.“

Laut der Zeitung waren unter Berufung auf einen internen Bericht der Bahntochter DB Cargo vom 10. bis 23. Juni nur 63 Prozent der Güterzüge pünktlich und pro Tag wurden durchschnittlich 69 Güterzüge komplett abgestellt, weil offenbar keine Trassen verfügbar waren oder Lokführer vor Ort fehlten.

Ein Bahn-Sprecher rechtfertigte die Verspätungen mit dem Verweis auf externe Umstände: „Rund 80 Prozent der Einschränkungen im Bahnbetrieb resultieren aus Störungen an der Infrastruktur.“


EVN / dts Nachrichtenagentur | Foto: EVN