Widerstand bei Zugräumung wegen 9-Euro-Ticket – Polizei muss helfen


MÜNCHEN | Ein wegen des 9-Euro-Tickets überfüllter Regionalzug musste in München geräumt werden, wobei zwei Passagiere vorläufig festgenommen wurden.

Eine 44-Jährige und ein 40-Jähriger sollen sich den Beamten am Münchner Hauptbahnhof mehrmals widersetzt haben, teilte die Bundespolizei mit. Die Deutsche Bahn hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag um Unterstützung bei der Räumung gebeten. Die Polizei geht davon aus, dass der Zug wegen des 9-Euro-Tickets überfüllt gewesen ist. Die beiden Passagiere weigerten sich den Beamten zufolge, ihre Plätze zu verlassen und sollen sich aggressiv verhalten haben.

Sie wurden von den Beamten aus dem Zug gebracht. Dabei trat die 44-Jährige einer Beamtin gegen das Schienbein und beleidigte sie. Der Mann und die Frau wurden auf die Dienststelle gebracht. Dort beleidigte sie die Beamten auf Russisch weiter, was von einem russischsprechenden Polizisten aufgeschrieben wurde. Die Frau filmte die Beamten mit ihrem Mobiltelefon und soll das Video nach eigener Aussage auf die Plattform «Instagram» hochgeladen haben. Die Polizei nahm ihr daraufhin in Absprache mit der Staatsanwaltschaft das Handy weg.

Die Blutentnahme ergab, dass der 40-Jährige einen Pegel von 1,3 Promille hatte. Beide Randalierer wurden danach freigelassen. Gegen die Frau wird unter anderem wegen Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte und eines Verstoßes gegen das Kunst- und Urhebergesetz ermittelt. Bei dem Vorfall wurde laut Polizeiangaben niemand verletzt.


dpa | Foto: Bundespolizei (Symbolbild)