Berlins Verkehrssenatorin kritisiert Wissing für Tatenlosigkeit


BERLIN | Beim Thema Verkehrswende wirft Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch Bundesverkehrsminister Volker Wissing Tatenlosigkeit vor.

Der FDP-Politiker rede gern von Verkehrswende und Klimaschutz, doch sie sehe nicht, „dass er massiv genug umsteuert“, sagte Grünen-Politikerin Jarasch dem Tagesspiegel. Der Verkehr müsse entschlossener von der Straße auf die Schiene verlagert werden. „Doch da sehe ich von ihm keine wirklich signifikanten Anstrengungen.“

Auch mit Blick auf das 9-Euro-Ticket äußerte sie sich kritisch. Zwar gebe es einen „Schnäppcheneffekt“, nachhaltig sei das aber nicht. „Nach drei Monaten endet der Geldsegen, ob die Fahrgäste dann bleiben, ist die große Frage“, so Jarasch der Zeitung. Den Bundesländern sei es ungefragt und mit sehr knapper Vorlaufzeit „in den Schoß gefallen“. Das Bundesverkehrsministerium müsse vielmehr massiv in die Infrastruktur der Bahn und die Digitalisierung der Strecken investieren, forderte die Grünen-Politikerin.

Dennoch sieht sie demnach auch etwas Positives an der Rabattaktion: „Im Unterschied zum Tankrabatt kommt das Neun-Euro-Ticket bei den Menschen an – und nicht bei den Mineralölkonzernen. Das ist ein Erfolg“, sagte sie.


dpa | Foto: Jarasch