BERLIN | Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bezeichnet den Start des 9-Euro-Tickets als geglückt. Nach Angaben der Deutschen Bahn hat es über das Pfingstwochenende nur ein kleines Plus bei den Passagieren durch das 9-Euro-Ticket gegeben.
“Was saisonal üblich ist, wurde in diesem Jahr durch das 9-Euro-Ticket noch leicht verstärkt”, teilte der Staatskonzern am Dienstag mit. Insgesamt bezeichnete die Bahn den Pfingstverkehr als “geregelt”. Allerdings habe es “wie erwartet regionale Auslastungsspitzen” gegeben, wie es hieß. Tatsächlich hatten Passagiere über überfüllte Züge geklagt, die Bundespolizei musste eingreifen.
“Mit 86.000 Zugfahrten ist bei DB Regio über das lange Wochenende alles gerollt, was rollen kann”, sagte DB-Regio-Chef Jörg Sandvoß am Dienstag. Nach Bahn-Angaben lässt DB Regio seit 1. Juni über 50 zusätzliche Züge rollen, die täglich 250 zusätzliche Fahrten und rund 60.000 Sitzplätze in Regional- und S-Bahn-Zügen ermöglichen.
Trotz teilweise übervoller Züge zu Pfingsten zeigte sich der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit dem Start des 9-Euro-Tickets zufrieden. “Wir haben für das Pfingstwochenende mit sehr vollen Fahrzeugen und Bahnsteigen gerechnet, und das hat sich bestätigt”, teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann am Dienstag mit. Die Verkehrsunternehmen und die Fahrgäste seien aber sehr gut vorbereitet gewesen. Die Unternehmen hätten die hohe Nachfrage gemeistert.
Dennoch waren viele Züge auf touristischen Strecken überlastet, teilte der VDV mit. “Zeitweise mussten zudem an den großen Bahnknoten wie in Köln, Hamburg oder Berlin Bahnsteige wegen des großen Andrangs gesperrt werden.” Räumungen oder Teilräumungen von Fahrzeugen blieben demnach “die absolute Ausnahme”. Das deutlich erhöhte Fahrgastaufkommen über Pfingsten mache deutlich, “dass wir dringend die nötigen Investitionen in den Ausbau, in die Modernisierung und für Kapazitätserweiterungen unserer Angebote benötigen”.
Gut aufgestellt sieht der VDV hingegen die Großstädte. Zum Start des 9-Euro-Tickets am 1. Juni habe sich die Zahl der Fahrgäste um rund zehn Prozent im Vergleich zu den Tagen davor erhöht. “Aber das zur Verfügung stehende Angebot reichte aus, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.”