Nach Zugunglück: Ermittlungen gegen Bahnmitarbeiter wegen Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung


GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern ist ein Ermittlungsverfahren gegen drei Personen eingeleitet worden.

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Bei den Beschuldigten handele es sich um Mitarbeiter der Deutschen Bahn, wie die Staats­anwaltschaft München II am Dienstag mitteilte. Ermittelt werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

„Es handelt sich bisher um einen Anfangsverdacht“, betonte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II, Andrea Grape, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum Abschluss der Ermittlungen bleibe offen, ob die Bahnmitarbeiter tatsächlich Mitschuld trügen. „Es gilt auch hier wie stets in solchen Fällen die Unschulds­vermutung bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens.“

Bei der Entgleisung des Regional­zuges waren am Freitagmittag fünf Menschen – vier Frauen und ein 13-jähriger Junge – ums Leben gekommen. Rund 40 Menschen wurden verletzt, mehrere davon schwer. Nach Angaben eines Polizei­sprechers sei der Zustand einer schwerverletzten Frau weiterhin kritisch.

Einem Medienbericht zufolge plante die Bahn-Tochter DB Netz auf der Unglücks­strecke in Kürze Sanierungs­arbeiten am Gleis. Laut der Zeitung Die Welt sollten ab Ende Juni zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen Schienen­erneuerungen und eine Gleis­lage­berichtigung stattfinden. Die Deutsche Bahn teilte mit, sich wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht äußern zu können. „Selbstverständlich setzen wir alles daran, die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache zu unterstützen“, sagte ein Bahnsprecher am Dienstag.


letzte Aktualisierung: 7. Juni 2022, 19:14 Uhr | EVN / dpa / dts Nachrichtenagentur | Foto: Feuerwehr