SPD-Verkehrspolitikerin fordert mehr Geld für den Nahverkehr


BERLIN | Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dorothee Martin, sieht das 9-Euro-Monatsticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Chance, fordert aber auch grundlegende Verbesserungen.

„Ich freue mich sehr über den großen Zuspruch für das 9 Euro-Ticket“, sagte Martin dem Handelsblatt. Von den Ergebnissen der begleitenden Forschung erhoffe sie sich „Rückenwind für innovative Ansätze für eine stärkere Verknüpfung von Angeboten und bessere digitale Lösungen“. Klar sei aber, dass dauerhaft mehr Geld im ÖPNV nötig sei, betonte Martin. In vielen Regionen sei das Angebot leider ungenügend. Gleichzeitig stiegen die Kosten auch bei den Verkehrsunternehmen: „Insofern wird es schon eine Herausforderung, bestehende Verbindungen und Tarife aufrechtzuerhalten.“

Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm reagierte zurückhaltend auf Überlegungen für ein bundesweit unbegrenzt gültiges ÖPNV-Billigticket für jedermann. „Denkbar wäre etwa, jungen Menschen ein extrem günstiges Angebot zu machen“, sagte die Ökonomin, die auch die Bundesregierung berät, dem Handelsblatt. So gewöhnten sie sich an die Nutzung öffentlicher Verkehrssysteme, die dann mit zunehmendem Ausbau auch attraktiver würden. „Mit einem Angebot für alle, auch die Zahlungskräftigen, reduziert man ja nur den finanziellen Spielraum, ohne dass man große Effekte erzielen dürfte.“


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