BERLIN | Seit diesem Mittwoch ist das 9-Euro-Monatsticket in Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nutzbar. Ein größeres Chaos blieb zunächst aus – mit Spannung wird das Pfingstwochenende erwartet.
Entgegen mancher Erwartung ist der Berufsverkehr im ÖPNV am Morgen weitgehend ohne Probleme gestartet. „Der Blick auf die Betriebslage zeigt, es war ein ruhiger Start“, sagte ein Bahnsprecher in Berlin am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Die Züge waren nicht übermäßig stark belegt, aber heute ist eben auch ein ganz normaler Arbeitstag.“ Mit deutlich mehr Reisenden wird zum bevorstehenden Pfingstwochenende gerechnet.
Mit der dreimonatigen Einführung des 9-Euro-Tickets und der Senkung der Energiesteuer sollen die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger reduziert werden. „Wir entlasten damit diejenigen, die nicht aufs Auto verzichten können und all diejenigen, die täglich Bus und Bahn nutzen“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch im Bundestag. „Und vielleicht gewinnen wir auch die eine oder den anderen dafür, künftig etwas häufiger die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.“
Aus Sicht des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer, wird die 9-Euro-Aktion ein großer Erfolg. „Ich glaube, dass das ein echter Knaller wird“, sagte der FDP-Politiker. Er erwartet wichtige Hinweise für die Zukunft des Nahverkehrs. „Wenn wir das Ziel in der Koalition, eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen, erreichen wollen, dann werden wir die Erkenntnisse aus dem 9-Euro-Ticket auch dringend brauchen.“
Mit dem neuen Billigticket können Menschen im Juni, Juli und August für jeweils 9 Euro das Nahverkehrsangebot in ganz Deutschland nutzen. Die Nachfrage nach den Sonderfahrkarten war bereits vor dem Start der Aktion hoch. Mehr als sieben Millionen Tickets wurden laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bundesweit online sowie an Schaltern und Automaten bereits verkauft.