Nach dem unbefriedigenden Geschäftsjahr 2015 kann die Deutsche Bahn im ersten Halbjahr 2016 nach eigenen Angaben wieder mit positiveren Zahlen aufwarten. Das teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Zudem soll der laufende Konzernumbau „erste spürbare Verbesserungen“ für Kunden bringen, äußerte DB-Chef Grube.
Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) erhöhte sich um 117 Millionen Euro oder 13,1 Prozent auf 1,007 Milliarden Euro. Der Umsatz der Deutschen Bahn wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,2 Prozent auf 20,03 Milliarden Euro. Im Schienenpersonenfernverkehr der Deutschen Bahn erhöhten sich die Fahrgastzahlen im gleichen Zeitraum um 6,4 Millionen auf den Rekordwert von 66,7 Millionen (+10,6 Prozent).
„Ein Jahr nachdem wir einen weitreichenden Umbau unseres Konzerns gestartet haben, können wir heute erfreulicherweise feststellen, dass sich die ersten wirtschaftlichen Erfolge einstellen“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube am Mittwoch in Berlin.
Wie der DB-Konzern mitteilt, bleibe das vorrangige Ziel des Vorstands, die Qualität bei Produkten und Dienstleistungen zu verbessern. Obwohl der Wettbewerb in allen Geschäftsfeldern der DB weiter zunehme und der Preiskampf ebenfalls härter werde, liege das operative Ergebnis über dem des Vorjahres. DB-Chef Grube sei daher zuversichtlich, dass für das Geschäftsjahr 2016 die ökonomischen Ziele erreicht werden.
Der DB-Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass mit dem Programm “Zukunft Bahn” die ersten spürbaren Verbesserungen für die Kunden erreicht wurden. Dies gelte für die vier Kernthemen Pünktlichkeit, Reisenden-Information, Fahrzeug- und Bahnhofsqualität. So konnte in Sachen Pünktlichkeit beispielsweise an den wichtigsten Knotenbahnhöfen die Planmäßigkeit der Abfahrt deutlich erhöht werden, etwa in Köln, Leipzig und Stuttgart um mehr als 15 Prozentpunkte. Dies wirke sich zunehmend positiv auf die Gesamtpünktlichkeit aus.
Finanzvorstand Dr. Richard Lutz: „Wir investieren in Qualität, um mit besseren Produkten wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass wir am Kapitalmarkt ein verlässlicher Partner bleiben.“
Laut Konzernangaben lasse sich der Fahrgastrekord im Fernverkehr unter anderem auf Angebotserweiterungen in Verbindung mit der im Dezember 2015 eröffneten Neubaustrecke VDE 8.2 Erfurt-Halle/Leipzig zurückführen. Auch die Aktions-Sparpreise haben zum Fahrgastzuwachs beigetragen. Aufgrund verlorener Ausschreibungen ging die Verkehrsleistung im Schienenverkehr von DB Regio im ersten Halbjahr um 3,3 Prozent zurück. Die Güterverkehrssparte DB Cargo wird derzeit neu ausgerichtet. Ihre Verkehrsleistung nahm um 2,2 Prozent ab.
Weiterhin positiv entwickelt sich die internationale Tochter DB Arriva. So erhöhten sich, nach Angaben der DB, die Fahrgastzahlen bei Arriva im ersten Halbjahr 2016 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, nicht zuletzt aufgrund des gewonnenen Verkehrsvertrages „Northern Rail“ in Großbritannien, der zum 1. April übernommen wurde. Insgesamt sind von Januar bis Juni mehr als 854 Millionen Fahrgäste in 14 europäischen Ländern mit DB Arriva unterwegs gewesen.
Der Verkehr auf dem Schienennetz in Deutschland stieg um 2,6 Prozent auf 531,4 (517,9) Millionen Trassenkilometer. Der Anteil der konzernexternen Bahnen erhöhte sich auf 29,8 (27,3) Prozent, so die Deutsche Bahn.
(red/DB)