Am Montagmittag gegen 13 Uhr startete der erste rundum modernisierte Triebzug der S-Bahn München auf seine Jungfernfahrt vom S-Bahn-Werk Steinhausen zum Münchner Ostbahnhof. Mit einem symbolischen Knopfdruck schickten Heiko Büttner (Geschäftsführer der S-Bahn München), Johann Niggl (Sprecher der Geschäftsführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, BEG), Ilse Aigner (Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr), Berthold Huber (DB-Vorstand Personenverkehr) und Klaus-Dieter Josel (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern) den Zug wieder auf die Strecke.
300 Millionen Euro werden derzeit in die Umrüstung und Modernisierung der Münchner S-Bahn-Flotte investiert. Mit dem Geld werden die insgesamt 238 Fahrzeuge der aktuellen Baureihe ET 423, die teilweise schon über 15 Jahre im Einsatz sind, bis Ende 2020 rundum erneuert. Das Redesign der Fahrzeuge umfasst vor allem den Fahrgastinnenraum, der in einigen Punkten völlig neu gestaltet wird. Zum Gesamtumfang der Modernisierung gehören unter anderem 34.000 neue Sitz-, Rücken- und Kopfpolster, 1.904 doppelseitige Breitband-Monitore und 36.000 Quadratmeter neuer Fußbodenbelag.
Die Umgestaltung der S-Bahnen in München sei das größte Fahrzeugmodernisierungsprojekt der Deutschen Bahn. Das Redesign wurde gemeinsam von der S-Bahn München und der BEG geplant und die Finanzierung vertraglich geregelt. Die Umgestaltung der Züge erfolgt in den Werken der DB Fahrzeuginstandhaltung in Krefeld und Nürnberg. Dort wird der Innenraum komplett neugestaltet und technisch überholt. Außerdem werden die Fahrzeuge von außen neu lackiert.
Das Konzept hinter der Neugestaltung
Für den Umbau müssen die bestehenden Züge zuerst komplett entkernt werden, danach kann die eigentliche Modernisierung beginnen. Eingebaut werden neu gestaltete Gepäckablagen sowie neue Mehrzweckbereiche mit eigener Familien- und Gruppenecke und zusätzliche Haltegriffe. Die neue Fahrgastinformation soll die Passagiere über den Fahrtverlauf, Umsteigemöglichkeiten und Abweichungen vom Regelbetrieb auf dem Laufenden halten. Die neuartige Beleuchtung soll sich automatisch auf die Lichtverhältnisse einstellen. Ziel der Modernisierung ist es, die S-Bahn-Züge fit für die nächsten Jahre zu machen.
Das offenere Raumkonzept trage unter anderem dazu bei, dass den Fahrgästen mehr Platz zur Verfügung stehe. Denn bislang konzentrieren sich die Passagiere zumeist in den Einstiegsbereichen, während der Platz zwischen den Sitzgruppen zu wenig genutzt wird. Im Rahmen der Modernisierung werden daher die Durchgänge zu den Sitzgruppen geweitet, und es besteht künftig die Möglichkeit, Gepäck unter und neben den Sitzen abzustellen. Auf diese Weise komme es laut Bahn zu weniger Blockaden und die Fahrgäste können sich besser im gesamten Fahrzeug verteilen.
Jungfernfahrt vom S-Bahn-Werk zum Münchner Ostbahnhof
Am Montagmittag (9. Juli) fand die offizielle Vorstellung des ersten modernisierten Fahrzeugs statt. Staatsministerin Ilse Aigner, S-Bahn-Chef Heiko Büttner, BEG-Geschäftsführer Johann Niggl, DB-Vorstand Berthold Huber und der DB-Konzernbevollmächtigte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, weihten die erste runderneuerte S-Bahn auf dem Bahnbetriebsgelände in München-Steinhausen ein. Anschließend ging der Zug auf seine Jungfernfahrt zum Münchner Ostbahnhof.
Bis der erste modernisierte Zug ab Donnerstag (12. Juli) auch für alle Fahrgäste im Regelbetrieb unterwegs ist, besucht er am Dienstag und Mittwoch zusammen mit ausgewählten Fahrgästen zuerst die Landkreise rund um München.
red