Feuerwehren und Rettungskräfte proben im Thüringer Wald spezielle Tunneleinsätze. Warum jede Übung für die Bahnstrecke Nürnberg–Erfurt zählt.
Feuerwehren und Rettungskräfte haben im ICE-Tunnel Baumleite zwischen Schalkau und Grümpen (Kreis Sonneberg) den Ernstfall geprobt. Ziel der Übung war es, die Besonderheiten von Einsätzen in Tunneln zu trainieren und die Zusammenarbeit zu vertiefen, wie das Landesinnenministerium mitteilte. Dafür wurden seit dem Morgen mehr als 200 Einsatzkräfte an sechs Stationen ausgebildet. Die ICE-Strecke war in der Zeit planmäßig wegen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten gesperrt.
Bei dem Training stand kein simuliertes Unglück im Vordergrund, hieß es. Der Fokus lag demnach auf einzelnen Aspekten eines Rettungskonzeptes. Geübt wurde unter anderem die Erkundung, die Brandbekämpfung sowie das Suchen im Tunnelinneren. Erstmals wurde außerdem die Rettung aus einem Doppelstockzug trainiert. Die Regionalzüge sind seit dem vergangenen Jahr auf der Strecke unterwegs.
Mit seinen zahlreichen Tunnelbauwerken stellt der Thüringer Wald die Rettungskräfte vor besondere Herausforderungen. “Mit dieser Ausbildung stellen wir sicher, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt”, sagte Innenstaatssekretär Andreas Bausewein.
Die Strecke Nürnberg–Erfurt zählt zu den sicherheitsrelevantesten Bahnverbindungen in Deutschland. Auf 107 Kilometern Länge verlaufen 41 Kilometer durch Tunnel und 12 Kilometer über Brücken. Die letzte Stationsausbildung gab es laut Ministerium im Jahr 2017.

dpa / EVN