Bahnchef Lutz muss gehen. Wer aber folgt ihm nach? Bis Mitte September könnte eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger feststehen.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ist zuversichtlich, innerhalb der nächsten Wochen eine neue Bahnchefin oder einen neuen Bahnchef zu finden. “Ich habe den Eindruck, es gibt ausreichend Interessenten dafür und unsere Aufgabe ist es, unter denen, die zur Verfügung stehen, die Beste, den Besten aus unserer Sicht auszuwählen”, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Kröv in Rheinland-Pfalz am Rande einer Sommerreise vor Journalisten.
Der Minister will am 22. September eine neue Strategie für den bundeseigenen Konzern vorstellen. In diesem zeitlichen Rahmen solle auch das entsprechende Personal präsentiert werden, sagte Schnieder – “vielleicht ein bisschen früher, vielleicht ein bisschen später”. Vor wenigen Tagen hatte der Minister gesagt: “Idealerweise können wir mit der Strategie im September den oder auch die neue Vorstandsvorsitzende präsentieren.”
Am Donnerstag vor einer Woche hatte Schnieder für viele zu diesem Zeitpunkt überraschend bekanntgegeben, dass Bahnchef Richard Lutz gehen muss. Er wird die Bahn nur noch solange führen, bis ein Nachfolger für ihn gefunden ist. Der Bahn-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer hatte gesagt, es starte ein Auswahlprozess für einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Schnieder hatte die Lage der Bahn mit Blick auf unpünktliche Züge und rote Zahlen als dramatisch bezeichnet.
Schnieder verteidigte die Entscheidung zu Lutz gegen Kritik, er habe noch keinen Nachfolger präsentieren können. “Man kann einen solchen Prozess der Personalsuche nicht unter der Decke halten. Und ich finde es unfair gegenüber noch im Amt befindlichen handelnden Personen, wenn sie so etwas aus der Presse, aus den Medien erfahren.” Deshalb habe er das direkte Gespräch gesucht.
CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag eine Neuaufstellung des Aufsichtsrats und des Bahnvorstands angekündigt.


dpa / EVN