BERLIN | Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat die Tarifeinigung mit der Bahn als Erfolg bezeichnet.
“Wir haben keinen Misserfolg, sondern einen Erfolg, fast auf der ganzen Linie”, sagte er am Dienstag in Berlin. “Ich beginne mit dem Hinweis, dass die 35 Stunden Woche auch bei der Deutschen Bahn AG schrittweise Stück für Stück normativ in den Tarifverträgen eingeführt wird und dass das Entgelt nicht abgesenkt wird.”
Nur in einem Punkt habe die Gewerkschaft sich nicht durchsetzen können: Die GDL wird auch künftig keine Tarifverträge für die Beschäftigten in der Infrastruktur abschließen. Weselsky räumte ein, dass sich in diesem Bereich zu wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Arbeitskämpfen beteiligt hätten, um eine solche Ausweitung zu rechtfertigen.
Bei einer erneuten Verhandlungsphase hatten sich beide Seiten nach mehr als vier Monaten Tarifkonflikt auf einen Kompromiss geeinigt. Dieser beinhaltet auch eine Lösung in einer der Kernfragen des Streits: der Absenkung der Wochenarbeitszeit.
Beide Seiten haben sich nun auf ein Wahlmodell geeinigt, mit dem Beschäftigte bis 2029 stufenweise ihre Arbeitszeit von derzeit 38 auf bis zu 35 Wochenstunden reduzieren können bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern. Sie können aber auch bei der bestehenden Arbeitszeit bleiben oder auf bis zu 40 Stunden erhöhen. Pro nicht reduzierter beziehungsweise erhöhter Stunde erhalten sie dann 2,7 Prozent mehr Geld. Die Entgelte werden zudem in zwei Schritten um 420 Euro pro Monat erhöht.
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dpa