BERLIN | Dass der Bund inzwischen deutlich mehr Geld in die Schiene investiert, hat sich aus Sicht der Bahnindustrie im vergangenen Jahr für die Branche bereits bemerkbar gemacht.
“Der Infrastrukturbereich ist auf dem Heimatmarkt ein zuverlässiger Indikator dafür, wie weit die Sanierungs- und Modernisierungspläne der Bundesregierung auf der Schiene vorankommen”, teilte der Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Andre Rodenbeck, am Mittwoch mit. “Und jetzt gibt es Bewegung.”
Nach Jahren der Stagnation seien die Umsätze der Branche im inländischen Infrastrukturgeschäft im Jahr 2023 um 17 Prozent auf rund vier Milliarden Euro gestiegen. Der Auftragseingang in dem Segment habe um fast ein Drittel auf 3,6 Milliarden Euro zugelegt.
Angesichts der überlasteten und an vielen Stellen maroden Schieneninfrastruktur in Deutschland hat die Bundesregierung viel Geld in Aussicht gestellt: Bis 2027 will sie rund 30 Milliarden Euro in die Ertüchtigung der Schiene stecken. Das ist zwar immer noch deutlich weniger als der Finanzierungsbedarf, den die Deutsche Bahn für den Zeitraum auf 45 Milliarden Euro beziffert. Aber es ist deutlich mehr als in den Jahren und Jahrzehnten zuvor.
Die Bahnindustrie pocht indes auf langfristige Planungssicherheit. Unklar ist bislang, ob es in dieser Höhe bei den Investitionen des Bundes auch über 2027 hinaus bleibt. Über Preisgleitsysteme müsse sich die Branche zudem vor künftigen steigenden Kosten absichern können, teilte der VDB weiter mit.
Insgesamt machte die Branche eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro. Ein Großteil davon entfällt trotz des wachsenden Infrastrukturgeschäfts weiterhin auf den Fahrzeugbereich. 10,4 Milliarden Euro betrug der Erlös dem VDB zufolge in diesem Segment und damit in etwa so viel wie im Jahr davor.
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dpa