Zweitägiger Warnstreik im Nahverkehr in NRW gestartet


DÜSSELDORF | Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr von NRW gehen weiter. Verdi hat für diesen Dienstag und Mittwoch wieder zu Arbeitsniederlegungen in kommunalen Verkehrsbetrieben aufgerufen.

In Nordrhein-Westfalen bleiben wegen eines zweitägigen Warnstreiks in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben seit dem frühen Dienstagmorgen vielerorts die Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots. Nur ein kleiner Teil der Linienbusse fährt erfahrungsgemäß in den Streikregionen, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. Zu den Arbeitsniederlegungen am Dienstag und Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi NRW aufgerufen. Millionen Fahrgäste sind davon im bevölkerungsreichsten Bundesland betroffen, die sich eine Alternative für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen müssen.

Der zweitägige Warnstreik habe planmäßig mit dem zumeist zwischen 3 und 4 Uhr liegenden Schichtbeginn begonnen, sagte Dennis Kurz vom Verdi-Bezirk Ruhr-West am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Streikbeteiligung der Beschäftigten sei erneut hoch. Das berichtete auch Sebastian Schnöpf, Verdi-Vertrauensmann bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB). Der zweitägige Warnstreik endet am Mittwochabend oder in der Nacht zu Donnerstag mit dem jeweiligen Schichtende.

Bestreikt werden am Dienstag und Mittwoch wieder nahezu alle großen Nahverkehrsbetriebe in NRW wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), die Stadtwerke Münster oder etwa moBiel (Bielefeld). Sie informieren im Internet und in ihren Apps. Eine große Ausnahme ist das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, für das ein Haustarifvertrag gilt. Auch einige andere Verkehrsbetriebe werden nicht bestreikt. Bisher gab es zwei eintägige Warnstreiks im Februar und einen zweitägigen Warnstreik Ende Februar/Anfang März.

Hintergrund des zweitägigen Warnstreiks in NRW sind die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30 000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Zwei Verhandlungsrunden waren ergebnislos geblieben. Verdi NRW fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten zu entlasten und die Berufe attraktiver zu gestalten. Es herrsche ein dramatischer Arbeitskräftemangel. Täglich fielen in allen Tarifbereichen Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gebe

Der Arbeitgeberverband KAV NRW hat in dem Tarifkonflikt auf Landesebene auf einen engen Finanzspielraum und darauf verwiesen, dass die Gehälter zum 1. März wie vor längerer Zeit vereinbart deutlich stiegen. Zusätzliche freie Tage würden bei dem Fahrermangel dazu führen, dass die dann noch vorhandenen Fahrer mehr belastet würden. Der Verband zeigte sich optimistisch, in der dritten Verhandlungsrunde ein «Gesamtpaket» vereinbaren zu können. Die Tarifverhandlungen sollen am 11. und 12. März fortgesetzt werden.

Der Bahnverkehr mit den RE-, RB- und S-Bahn-Linien ist nicht von den Warnstreiks in den rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen betroffen. Allerdings beginnt die Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag um 2 Uhr im Personenverkehr der Deutschen Bahn einen 35-Stunden-Streik, der bis Freitag 13 Uhr reichen soll.


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dpa