SCHWERIN | Der Auslöser war wohl eine defekte Waschmaschine: Ein Großbrand im Schweriner Eisenbahnmuseum zerstört im Juli Teile des Gebäudes und viele Exponate. Der Museumsverein hofft auf einen Neustart – nun sollen sich die Türen zumindest einen Tag lang für Besucher öffnen.
Mehr als drei Monate nach dem verheerenden Brand im historischen Eisenbahn- und Technikmuseum in Schwerin planen die Mitglieder des Museumsvereins eine schrittweise Wiedereröffnung. An den Wochenenden und teils auch nach Feierabend werde gemeinsam im Museum gearbeitet, sagte Vereinssprecher Klaus-Dieter Voß. Eine neue Elektroanlage etwa sei bereits installiert worden. Ausstellungsstücke, Werkzeuge, Maschinen und Material seien geborgen, gesäubert und eingelagert worden. “Wir haben schon etliche Fortschritte gemacht”, berichtete Voß.
Sorgen bereite dem Verein allerdings das größtenteils eingestürzte Dach. Schon kurz nach dem Brand seien zwei Gutachter der Versicherung vor Ort gewesen, sagte Voß. Noch habe die Versicherung aber nicht über die Schadensregulierung entschieden. Er schätze, dass für den Wiederaufbau des Daches mindestens ein hoher sechsstelliger Betrag fällig werde. Der Verein könne das allein nicht stemmen, auch wenn die Spendenbereitschaft nach dem Feuer groß gewesen sei. Bei jedem Regenguss dringe Wasser ins Gebäude ein, was weiteren Schaden anrichte.
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Zumindest den Teil des Museums, der bei dem Brand nicht beschädigt wurde, will der Verein Ende November für eine Benefizveranstaltung öffnen. Gezeigt werden die historischen Fahrzeuge, die glücklicherweise größtenteils unbeschädigt seien. Außerdem werde es einen Souvenirverkauf und Catering im historischen Eisenbahnwagen geben. “Wir wollen damit vor allem zeigen, dass es uns noch gibt”, sagte Voß.
Längerfristiger Wunsch sei, zumindest den Dachbereich über der Fahrzeughalle “so schnell wie möglich” instand zu setzen. “Wir hoffen, dass wir dann bis Ende 2024 einen Teil des Museums wieder öffnen können”, meinte Voß. Für den gesamten Wiederaufbau rechne er mit mindestens fünf Jahren.
Der Großbrand war im Juli vermutlich in Folge eines technischen Defekts an einer Waschmaschine ausgebrochen. Große Teile des Daches sowie der ausgestellten Stellwerks- und Fernmeldetechnik, die Modellbahnanlage und fast das gesamte Archiv wurden dabei nach Vereinsangaben zerstört.
dpa