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HAMBURG | Nach mehreren Jahren hat das Containerdorf am Hamburger Hauptbahnhof ein Ende. Die vor 128 Jahren gegründete Bahnhofsmission zieht in einen 400 Quadratmeter großen Neubau um.
Menschen, die am Hamburger Hauptbahnhof gestrandet sind, haben ab März einen neuen Anlaufpunkt: Nach knapp elfmonatiger Bauzeit hat die Deutsche Bahn am Montag ein neues Gebäude an die Bahnhofsmission übergeben. In dem rund 400 Quadratmeter großen Neubau befindet sich auch ein Notpflegezentrum, das mit einer Dusche, einer Sitzbadewanne und einem Pflegeraum für assistenzbedürftige Gäste ausgestattet ist. “Dieses Pflegeangebot für hilfsbedürftige, obdachlose Menschen ist einmalig in Deutschland und wird von Pflegekräften der Malteser und Johanniter begleitet”, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD).
Die Bahnhofsmission Hamburg wurde 1895 als zweite Einrichtung dieser Art in Deutschland gegründet. Sie war anfangs vor allem als Anlaufstelle für in Not geratene, häufig weibliche Reisende gedacht, die als Folge von Industrialisierung und Landflucht in die Großstädte drängten und dort Schleppern und Zuhältern in die Hände fielen.
dpa / EVN