HAMBURG | Hilfe für Menschen in Not: In Kürze soll das neue Gebäude der Bahnhofsmission am Hamburger Hauptbahnhof eingeweiht werden. Die Fassade wird sehr auffällig sein.
Die Arbeiten für einen modernen Neubau der Bahnhofsmission am Hamburger Hauptbahnhof stehen kurz vor dem Abschluss. Es laufe der Endspurt, sagte Katrin Gschwander, Projektleiterin Hochbau bei der Deutschen Bahn. Am 30. Januar sei die feierliche Einweihung geplant. Ab März könne die Bahnhofsmission den Betrieb aufnehmen und an dem neuen Ort Menschen in Not unterstützen. Knapp fünf Millionen Euro wurden laut Bahn investiert.
Im Vergleich zu den früheren Räumen im westlichen Langbau des Hauptbahnhofes werde es “viel mehr Platz geben”, sagte Gschwander. 2018 musste die Bahnhofsmission eigenen Angaben zufolge wegen Umbaumaßnahmen dort ausziehen. Die damaligen Räume seien dem Bedarf auch nicht mehr gerecht geworden, berichtete Gschwander. Noch befindet sich die Bahnhofsmission in einer provisorischen Unterbringung in Containern vor dem Hauptbahnhof.
Der Neubau entsteht auf der Fläche zwischen Glockengießerwall und dem Parkplatz in der Ernst-Merck-Straße. Die Stadt hat der Bahn das Grundstück überlassen, die Bahn errichtet das Gebäude. Die Arbeiten begannen Ende März. Auf rund 400 Quadratmetern entstehen nun vor allem neue Aufenthaltsmöglichkeiten – mit Möglichkeiten der Beratung. Hinzu kommt laut Bahn ein Hygienebereich mit einem Notpflege-Angebot. Eine Dusche, eine Sitzbadewanne und ein Pflegeraum für assistenzbedürftige Besucher werden vorhanden sein. Auch ein “Raum der Stille” wird zu dem Gebäude gehören. Am Eingangsbereich ist nach Bahn-Angaben ein öffentlich zugänglicher Wasserspender geplant.
Der Entwurf für die Fassade stammt vom Hamburger Architekten Carsten Roth. Diese werde sehr auffällig sein, sagte Gschwander. Zum Glockengießerwall besteht sie aus Glas. Auf der Rückseite werde die Metallfassade in unterschiedlichen Farben schimmern.
Die Bahnhofsmission in Hamburg wurde 1895 als zweite Einrichtung dieser Art in Deutschland gegründet. Sie ist eigenen Angaben zufolge am Hauptbahnhof 365 Tage im Jahr 24 Stunden präsent. Sie bietet unter anderem Hilfe beim Umsteigen – beispielsweise für Ältere oder Menschen mit Behinderungen. Zu den Aufgaben gehört zudem akute Unterstützung für Menschen in sozialen und psychischen Notlagen.