WIEN | Eine spezielle Sicherheitsgruppe der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) unterstützt die Polizei seit 2021 bei der Verfolgung von Straftaten im Bahnbereich.
Im Rahmen einer Kooperation konnten bereits knapp 2.000 Tatverdächtige auf Videobildern gesichtet und das Bildmaterial an die Ermittlungsbehörden übergeben werden. Mussten die Polizeifahnder früher selbst tausende Stunden Videomaterial nach möglichen Straftätern sichten, so übernehmen dies jetzt speziell ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe ÖBB Öffentliche Sicherheit, wie das Unternehmen mitteilte. Die ÖBB-Ermittler würden Bahnhöfe, Züge sowie die Aufstellungsorte der Videokameras besonders gut kennen und könnten dadurch im Anlassfall das Videomaterial viel gezielter durchsuchen, heißt es.
Die ÖBB seien für die Polizei ein wichtiger und verlässlicher Partner in Fragen der Sicherheit, erklärte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). „Vor allem die Ermittlerinnen und Ermittler der ÖBB Videoauswertung leisten einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Polizeiarbeit.“ Auch ÖBB-Chef Andreas Matthä unterstrich die erfolgreiche Zusammenarbeit: „Am Bahnhof und im Zug darf es keinen Platz für Kriminelle geben. Daher ist die intensive Zusammenarbeit mit der Exekutive so wichtig.“
Bei den österreichischen Bahnen sind mehr als 7.000 Kameras an Bahnhöfen und sonstigen Anlagen sowie weitere rund 5.500 Kameras in Personenzügen verbaut. Den Angaben zufolge stieg die Anzahl der polizeilichen Videodatenanforderung in den letzten Jahren kontinuierlich – von 2.400 im Jahr 2017 auf über 3.600 im vergangenen Jahr.