BERLIN | Die Personalsituation ist nicht nur bei der Deutschen Bahn angespannt: Laut der Bahngewerkschaft EVG sieht es auch bei anderen Bahnunternehmen ähnlich aus.
Der Personalmangel bei den Eisenbahnunternehmen in Deutschland wird nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) immer dramatischer. Davon betroffen seien auch die zwei privaten Bahnanbieter Transdev und NETINERA, die mit ihren Tochterfirmen zahlreiche Nahverkehrslinien betreiben.
Man erwarte von den Unternehmen „endlich eine realistische Analyse der Personalsituation“ und auf dieser Basis „wirksame und nachhaltige Sofortmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten und zur Sicherung des Betriebsablaufs“, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Ein entsprechendes Schreiben von EVG-Vorstandsmitglied Kristian Loroch sei an die Unternehmensführungen versendet worden.
Es fehle an Mitarbeitenden – Züge könnten nicht oder nur verspätet bereitgestellt werden, Bereitschaften seien kaum noch leistbar, bemängelte die Gewerkschaft. In vielen Bereichen könne der Betrieb „nur durch immer mehr Überstunden aufrechterhalten werden“ oder dadurch, dass die Kolleginnen und Kollegen ihren Urlaub nicht nehmen könnten. Die aktuelle Situation führe zu Überlastung, Frust und hohen Krankenständen bei den Beschäftigten. Die EVG fordert die Unternehmen zum Gegensteuern auf, „damit das System Schiene nicht kollabiert“.