Abellio: 9-Euro-Ticket hat Fahrgastzahlen teilweise verdreifacht – Geschäftsführung dankt Mitarbeitenden


HALLE AN DER SAALE | Millionen Menschen haben in den Monaten Juni, Juli und August bundesweit das 9-Euro-Ticket genutzt. Auch das Bahn­unternehmen Abellio in Mittel­deutschland verzeichnete deutliche Fahrgastzuwächse.

Die Fahrgastzahlen auf den von Abellio betriebenen Strecken hätten sich für diesen Sommer verdoppelt, teilweise sogar verdreifacht, teilte Abellio mit. Genaue Angaben für den gesamten Drei-Monats-Zeitraum lägen aber noch nicht vor, hieß es.

Die Geschäfts­führung äußerte ihren Dank. Die Mitarbeitenden, sowohl im Fahrdienst als auch in Disposition, Leitstelle, Kundenservice, Werkstatt und Verwaltung hätten Engagement gezeigt. Trotz einer deutlich höheren Belastung hätten sie dem 9-Euro-Ticket zum Erfolg verholfen, so Abellio-Chef Rolf Schafferath. Dabei sei das Personal in den Zügen zum Teil dem verständlichen Frust der Fahrgäste ausgesetzt gewesen, wenn Züge überfüllt waren oder keine Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung standen. „Dass in einer solchen Situation keine Begeisterung für eine Verlängerung des 9-Euro Tickets bei den Fahr­personalen aufkommt, ist allzu verständlich. Dennoch sind sie ihrer Arbeit engagiert und besonnen nachgegangen.“

Neben vollen Zügen sorgten „eklatante Mängel in der Netz­infra­struktur“ zudem für eine angespannte Situation. So wurden im Juli laut Abellio mitten in der 9-Euro-Ticket-Zeit und den Sommerferien mehrere Strecken­abschnitte quasi über Nacht innerhalb weniger Stunden für den Austausch fehlerhafter Schwellen gesperrt – und das zum Teil wochenlang. Für weitere Beeinträch­tigungen sorgten zudem unbesetzte Stellwerke des Strecken­betreibers DB Netz. Diese „massiven Probleme“ mit Zug­ausfällen und Verspätungen hätten bei Fahrgästen zu wachsendem Frust geführt.

Abellio unterstützt nach eigenen Angaben die Forderung der Verkehrs­minister­konferenz der Länder (VMK) nach zusätzlichen Finanz­mitteln in Höhe von 1,65 Milliarden Euro noch in diesem Jahr, um den Öffentlichen Nahverkehr langfristig zu verbessern. „Wir brauchen Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur und eine Ausweitung des Angebots, um Menschen eine gute Alternative zum Auto bieten zu können“, sagte Schafferath laut Mitteilung.


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