Die Deutsche Bahn ist mit der derzeitigen Qualität einiger Wagenkästen beim ICE der neuesten Generation nicht zufrieden. Das Unternehmen fordert die Hersteller Siemens und Bombardier zur Nachbesserung auf und will vorerst keine weiteren Züge abnehmen.
Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn entspreche die Fertigungsqualität einzelner Wagenkastenrohbauten an verschiedenen ICE-4-Zügen “nicht den vertraglich vereinbarten hohen Qualitätsanforderungen”. Bei den Mängeln handelt es sich nach Herstellerangaben um Schweißnähte, die nicht wie vorgeschrieben ausgeführt wurden. Dies könnte langfristig zu einem höheren Wartungsaufwand führen.
Die Sicherheit der Fahrzeuge sei davon nicht berührt, betont die Bahn. Alle ICE-4-Fahrzeuge waren und seien jederzeit sicher.
Der Wagenkastenrohbau erfolgt durch Bombardier Transportation als Subunternehmer der Siemens AG. Die DB hat die Hersteller aufgefordert, die betroffenen Fahrzeuge im Rahmen der Gewährleistung auszubessern. Die Details dazu werden aktuell ausgearbeitet und mit dem Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt, so die Bahn. Bis ein endgültiges Ausbesserungskonzept vorliegt, habe sich die DB entschieden, vorerst keine weiteren ICE-4-Züge mehr vom Hersteller abzunehmen.
Medienberichten zufolge soll ein einzelner Schweißer in einem polnischen Werk für die Mängel verantwortlich sein, von dem man sich bereits getrennt habe. Dies berichtet unter anderem das Nachrichtenmagazin Focus mit Bezug auf Industriekreise. Schon vor dem Regelbetrieb hatte es mit dem ICE 4 offenbar Probleme bei Testfahrten gegeben. Einzelne Waggons vibrierten bei hohem Tempo auf einigen Streckenabschnitten.
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