21-Jähriger schlägt nach Personenunfall auf helfenden Lokführer ein

Am späten Samstagabend (8. September) wurde die Bundespolizei durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn über einen Personenunfall am Bahnhof Landsberg (bei Halle) informiert. Nachdem der Lokführer dem Leichtverletzten helfen wollte, wurde er von diesem angegriffen.


Nach seinem Halt in Landsberg und dem Einstieg der Reisenden, verschloss der 54-jährige Lokführer die Türen und fuhr an. In diesem Moment bemerkte er einen Mann, der die Gleise vom Bahnsteig 2 zum Bahnsteig 1 unerlaubt überschritt und direkt vor den Zug lief. Der Lokführer leitete sofort eine Schnellbremsung ein und brachte den anfahrenden Zug wieder zum Stehen. Dennoch wurde der Mann von der S-Bahn erfasst. Der 21-Jährige wurde zwischen dem vorderen Drehgestell des Zuges und der Bahnsteigkante eingeklemmt. Der Lokführer verließ den Zug und eilte dem Mann zu Hilfe. Nachdem er ihn auf den Bahnsteig geholfen hatte, beschimpfte der Gleisüberschreiter den Lokführer, schlug ihn mit der Faust ins Gesicht und trat mehrfach auf ihn ein. Danach verließ er den Bahnsteig, konnte aber kurze Zeit später von einem herbeigerufenen Rettungsdienst festgestellt und medizinisch erstversorgt werden. Der Mann hatte leichte Verletzungen und Hautabschürfungen an seinem linken Arm und den Beinen. Er wurde für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde auch ein Atemalkoholwert von 2,28 Promille festgestellt.

Den 21-jährigen Mann erwarten neben der Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen des unerlaubten Überschreitens und des Aufenthaltes in den Gleisen Strafanzeigen wegen einem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr, Beleidigung und Körperverletzung.

Der Lokführer blieb unverletzt, musste aber aufgrund der Ereignisse abgelöst werden. Aufgrund der Gleissperrung bis ca. 0:52 Uhr war der Bahnverkehr beeinträchtigt.


red/BPol – aktualisiert

Titelfoto: © Bahnblogstelle (Symbolbild)