Der Triebfahrzeughersteller Vossloh Locomotives hat rund zweieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich und wenige Wochen nach der letzten Umzugsphase seine Produktion am neuen Standort in Kiel-Suchsdorf vollständig aufgenommen. Auf einer Produktionsfläche von 18.000 Quadratmetern entstand für insgesamt 30 Millionen Euro ein modernes Fertigungswerk. Durch kürzere und deutlich schlankere Produktionsprozesse, hohe Energiestandards sowie deutlich reduzierte Lieferzeiten möchte Vossloh Locomotives eine Qualitätssteigerung im Bereich der Fertigung erzielen und im Lokomotivbau neue Maßstäbe setzen. Am neuen Standort werden Rangierlokomotiven gebaut. Laut Geschäftsführer Thomas Schwichtenberg sei die Auftragslage gut. Bis Ende 2019 sei man ausgelastet. Allerdings sagte Schwichtenberg nach Angaben des NDR auch: “In den kommenden zwölf Monaten soll das Werk an einen neuen Eigentümer verkauft werden.” Der Grund dafür ist, dass sich der Mutterkonzern, die Vossloh AG, künftig nur noch auf die Infrastruktur beim Schienenbau konzentrieren will. Daher wurden auch schon die Werke im spanischen Valencia und in Düsseldorf verkauft.
Trotz des geplanten Verkaufs des neuen Werkes sei die Stimmung in der Belegschaft gut. Sorgen vor einem möglichen Stellenabbau mache man sich offenbar nicht. Schwichtenberg ist sich sicher, dass es Rangierloks immer geben werde. Viel wichtiger sei die Frage nach den Antriebskonzepten. “Eines Tages wird der Diesel-Antrieb ausgedient haben”, erklärt der Geschäftsführer. Vossloh sei aber auch auf alternative Antriebskonzepte vorbereitet, man wisse nur noch nicht, welches Konzept sich durchsetzen wird.
red