Für den Ausbau der Breisgau-S-Bahn 2020 beginnt eine neue Etappe: Von März bis Oktober 2018 baut die DB Netz auf dem 37 Kilometer langen Streckenabschnitt der Höllentalbahn West zwischen Freiburg (Breisgau) und dem Bahnhof Titisee an Gleisen, Oberleitungen, Signaltechnik sowie in den sechs Stationen.
Der Parlamentarische Staatsekretär Norbert Barthle (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur), Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, Landrätin Dorothea Störr-Ritter (Vorsitzende des Zweckverbandes Regio-Nahverkehr Freiburg), Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und Prof. Dr. Dirk Rompf (Vorstand Netzplanung und Großprojekte der DB Netz AG) gaben am gestrigen Montag (19. Februar 2018) am Bahnhof Freiburg-Wiehre mit einer symbolischen Baumpflanzung das Startsignal für die Arbeiten in den kommenden Monaten. Die gepflanzten Zitterpappeln werden als Ausgleich für Eingriffe in Natur und Umwelt an der Strecke ihren endgültigen Standort finden.
„Der Bevölkerungszuwachs in den Ballungsräumen macht mehr Angebote für umweltfreundliche Mobilität notwendig“, sagt DB Netz Vorstand Prof. Dirk Rompf. „Deshalb brauchen wir gerade für den Regionalverkehr einen Ausbau der Schieneninfrastruktur. Das Projekt Breisgau-S-Bahn 2020 ist ein sehr gutes Beispiel dafür.“
Nach Aussage von Norbert Barthle unterstützt der Bund „das Land Baden-Württemberg dabei, einen zukunftsfähigen und modernen öffentlichen Personennahverkehr im Großraum Freiburg zu schaffen. Für das mit insgesamt rund 340 Millionen Euro angemeldete Vorhaben Breisgau S-Bahn 2020 sind Fördermittel von rund 168 Millionen Euro aus unserem Bundesprogramm zur Gemeindeverkehrsfinanzierung vorgesehen.“
Bauarbeiten auf dem Streckenabschnitt Höllentalbahn West
Für den Streckenabschnitt zwischen Freiburg und Titisee wurden in den vergangenen Monaten bauvorbereitende Maßnahmen z. B. für die Einrichtung der Baustellen durchgeführt.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Bauarbeiten im 37 Kilometer langen westlichen Abschnitt der Höllentalbahn zwischen Freiburg und Titisee:
- Erneuerung und Anpassung der vorhandenen Oberleitungsanlage auf dem Abschnitt vom Freiburger Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Wiehre.
- Ausbau des Haltepunktes Freiburg-Littenweiler zu einem Kreuzungsbahnhof. Hierzu müssen nördlich des vorhandenen Gleises ein zweites Gleis und ein zweiter Bahnsteig errichtet werden. Damit können in den Hauptverkehrszeiten zwischen Freiburg und Kirchzarten zusätzliche Züge fahren.
- Zusätzlich werden die heutigen Kreuzungsmöglichkeiten in den Bahnhöfen Himmelreich und Hirschsprung für die künftigen Zuglängen erweitert.
- An einigen Stellen wird die Lage der Gleise verbessert, um die an diesen Stellen schneller fahren zu können. Die Fahrzeitverbesserungen sind für den künftigen Taktfahrplan nötig.
- Die Stellwerkstechnik auf der Strecke (außer im Freiburger Hauptbahnhof) wird komplett erneuert. Dazu entsteht im Bahnhof Freiburg-Wiehre in einem neuen Betriebsgebäude ein Zentralstellwerk, von dem aus künftig weite Teile des regionalen S-Bahn-Netzes gesteuert werden.
- An sieben Bahnübergängen sind technische Anpassungen notwendig.
- An den Stationen werden überall barrierefreie Bahnsteigzugänge über Rampen oder Aufzüge hergestellt.
Ersatzverkehr zwischen Freiburg, Titisee und Neustadt/Seebrugg
Während der Bauzeit fahren ab dem 1. März 2018 Busse statt der Bahnen zwischen Freiburg, Titisee und Neustadt sowie zwischen Titisee und Seebrugg. Im Zusammenhang mit dem Start der Bauarbeiten auch auf der östlichen Höllentalbahn wird der Ersatzverkehr ab dem 1. Mai 2018 bis Donaueschingen erweitert.
Bis zum 31. Oktober 2018 fahren die Busse zwischen Freiburg, Titisee und Seebrugg, bis zum 31. März 2019 zwischen Titisee und Neustadt, bis zum 31. Mai 2019 zwischen Neustadt und Donaueschingen.
Das Projekt Breisgau-S-Bahn 2020
Auf rund 120 Kilometern Streckenlänge wird ein Großteil des Netzes der S-Bahn Breisgau bis Ende 2019 ausgebaut sowie elektrifiziert. Die Strecke zwischen Müllheim und Neuenburg und die Drei-Seen-Bahn wurden bereits modernisiert. Zwischen März und Oktober 2018 sollen die Arbeiten im Abschnitt Höllentalbahn West zwischen Freiburg und Titisee sowie, ab Anfang Mai bis Oktober 2019 auch im Abschnitt Höllentalbahn-Ost zwischen den Bahnhöfen Neustadt und Donaueschingen umgesetzt werden.
Der Einsatz moderner elektrischer Fahrzeuge, durchgehende Verbindungen und eine Ausweitung des Angebotes für die Fahrgäste werden mit dem Ausbau möglich. So werden die Breisacher Bahn mit der Höllentalbahn West und der Höllentalbahn Ost zu einer durchgängigen West-Ost-Achse zwischen Breisach und Villingen verknüpft. In Gottenheim wird die östliche Kaiserstuhlbahn (Endingen – Riegel – Gottenheim) und in Titisee die Drei-Seen-Bahn nach Seebrugg mittels Flügelzügen eingebunden. Damit wird zwischen Breisach/Endingen und Neustadt entsprechend der Nachfrage ein Halbstundentakt angeboten.
red/DB