Stadler ist der erste europäische Schienenfahrzeughersteller, der Lokomotiven nach Bolivien verkauft. Das Schweizer Unternehmen hat mit der bolivianischen Eisenbahngesellschaft FCA (Ferroviaria Andina) einen Vertrag über die Lieferung von vorerst drei Lokomotiven der neuesten Generation “SALi” (South American Light Loco) geschlossen. Die Loks wurden speziell für den lateinamerikanischen Markt entworfen und werden im Stadler-Werk in Valencia gebaut.
Die Lokomotive ist nach Unternehmensangaben speziell für die Herausforderungen entwickelt, die ein Einsatz in großer Höhe (5000 m.ü.M.) und auf der Schmalspur mit sich bringt. Sie kann mit einer erhöhten Ausgangsleistung in dieser Höhe bei gleichzeitiger Senkung des Verbrauchs eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen.
Durch das optimale Verhältnis zwischen Antriebskraft und Geschwindigkeit sei SALi insbesondere für den Güterverkehr ausgelegt und verfüge über zwei sowohl akustisch als auch thermisch isolierte Fahrerkabinen, die für mehr Komfort bei extremen Temperaturbedingungen sorgen. Sie erfülle alle Anforderungen an die Sicherheit und ist nach den neuesten ergonomischen Vorgaben und Kriterien entwickelt worden.
FCA bietet Dienstleistungen für den Güter- und Personenverkehr. Diese werden auf dem 2276 Kilometer langen Schienennetz erbracht, das den westlichen Teil Boliviens durchquert und die Landesteile La Paz, Oruro, Cochabamba, Potosí und Sucre miteinander verbindet. International ist das Schienennetz Boliviens an die Länder Chile (Arica und Antofagasta), Argentinien (La Quiaca) und Peru (Puno) angeschlossen.
Bekenntnis zur Südamerikanischen Transkontinentalbahn
Nach Ansicht von Stadler könnte SALi, wie ihre Vorgängerin EURODUAL auf dem Mittelmeerkorridor, aufgrund ihres Designs und ihrer Leistungen zur Vorzeigelokomotive des geplanten Verkehrskorridors zwischen dem Atlantik und dem Pazifik, der Südamerikanischen Transkontinentalbahn, werden. Diese soll über Bolivien den peruanischen Hafen von Ilo (nahe Tacna) mit dem Hafen von Santos nahe Sao Paulo in Brasilien verbinden. Das von der Regierung des Präsidenten Evo Morales geförderte Projekt umfasst Uruguay, Paraguay sowie Argentinien über den Flusskanal Paraná-Paraguay.
red/Stadler