Strafverfahren eingeleitet: Jugendliche stellen sich nach lebensgefährlicher Tat

Immer wieder weisen die Deutsche Bahn AG und die Bundespolizei darauf hin, dass Bahnanlagen keine Spielplätze sind. Durch ihr leichtsinniges und lebensgefährliches Verhalten bringen sich Jugendliche selbst und andere Mitmenschen unnötig in Lebensgefahr. Und derartige Taten sind keine Kavaliersdelikte sondern nach dem Strafgesetzbuch gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr (§ 315 StGB), die mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden!


Auf der Bahnstrecke zwischen Aachen und Mönchengladbach in der Nähe des Bahnhofes Übach-Palenberg haben vor drei Monaten, am 13.12.2015, drei Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren Schottersteine auf die Gleise gelegt. Der RegionalExpress 10431 überfuhr die Steine, die durch das Gewicht des Zuges zerbarsten. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Wie die Bundespolizei nun in einer Pressemitteilung bekanntgab, konnten durch die polizeilichen Ermittlungen und die Anhörung von mehreren Zeugen die mutmaßlichen Täter gefunden werden. Bei Kenntnisnahme der weiterführenden Ermittlungen stellten sich die eigentlichen Täter und entlasteten den zunächst Verdächtigen. Sie gaben die Tathandlung und somit das Auflegen der Schottersteine auf die Bahnschienen zu. Durch die kurzzeitige Sperrung der Bahnstrecke entstanden Zugverspätungen in Höhe von 112 Minuten. Die Deutsche Bahn AG bezifferte den entstandenen Schaden im dreistelligen Eurobereich und stellte Strafantrag.

Gegen die Jugendlichen wurde nun von Seiten der Bundespolizei ein Strafverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Als erzieherische Maßnahme wurde ein Gespräch mit den nun einsichtigen Jugendlichen geführt. Der Präventionsbeamte der Bundespolizeiinspektion Aachen wies die Jugendlichen eindringlich auf die Gefahren des Bahnverkehrs hin. Der Fall liegt jetzt zur weiteren Entscheidung bei der Staatsanwaltschaft Aachen.

Bundespolizei warnt vor derartigen Aktionen

Die Bundespolizei warnt ausdrücklich vor gefährlichen Spielen an Bahngleisen. Darunter fallen auch sogenannte Mutproben, wie das Auflegen von Steinen oder Gegenstände auf Schienen. Durch das Überfahren dieser Steine können Steinsplitter durch die Luft geschleudert werden, die Personen erheblich verletzen oder sogar töten können.

Bürgerhinweise

Falls Sie Beobachtungen dieser Art machen, können Sie jede Polizeidienststelle oder die Bundespolizei unter der bundesweiten und kostenfreien Hotline 0800 6 888 000 erreichen.


Artikelfoto: © Der Finger / pixelio.de (Symbolbild)

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