Bahntechnik des Herstellers Siemens prämiert: Sowohl die Regionalzugplattform vom Typ Desiro HC als auch das Nasszellen-Design für Züge sind mit dem iF Design Award ausgezeichnet worden.
Die neue Regionalzugplattform vom Typ Desiro HC sowie die neue Universal-Nasszellen-Plattform für Züge sind jeweils mit einem „iF Design Award“ in der Kategorie „Produkt“ ausgezeichnet worden. Beide Entwicklungen von Siemens werden erstmals ab Ende 2018 als Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Großraum Rhein-Ruhr in Deutschland im Fahrgastbetrieb sein.
Die Kategorie „Produkt“ des iF Designpreises ist traditionell der an Einreichungen stärkste Bereich des Wettbewerbs. Rund 3.400 Produkte waren 2016 zur Jurierung in dieser Disziplin eingereicht worden. Seit 1953 widmet sich iF der Organisation von Designwettbewerben und ist ein weltweit anerkanntes Gütesiegel für exzellente Gestaltung und herausragende Designleistungen.
Regionalzugplattform Typ Desiro HC
Hersteller Siemens beschreibt die Desiro HC als eine neue Regionalzugplattform, die die Vorteile einstöckiger Triebwagen und doppelstöckiger Mittelwagen miteinander verbindet. Ziel der Entwicklung war es, sowohl mehr Platz für die Passagiere als auch ein durchgängiges Exterieur- und Interieurdesign zu schaffen. Entwickelt wurde das Design in Zusammenarbeit mit der Tricon Design AG.
Eine klare und moderne Linienführung im Außendesign in Kombination mit speziell gestalteten Dachelementen sorgt für einen fließenden und optisch ansprechenden Übergang von den eingeschossigen Endwagen zu den Doppelstock-Mittelwagen, so Siemens. Der ausdrucksstarke Kopf gibt diesem Konzept ein dynamisches Gesicht. Die Gesamterscheinung des Zuges ermöglicht eine ästhetische Integration in das urbane Umfeld.
Wie der Technikkonzern weiter beschreibt, vermitteln im Desiro HC großzügige, helle Räume den Fahrgästen ein sicheres Gefühl. Weite Sichtachsen und transparente Trennwände erleichtern den Überblick, dank breiter Übergänge zwischen den Wagen sollen sich die Reisenden reibungslos und zügig im Fahrzeug verteilen. Die Anordnung der Sitze soll zudem viel Beinfreiheit bieten.


Universal-Nasszellen-Plattform für Züge
Bei der Gestaltung des Interieurs der neuen Universal-Nasszellen-Plattform wurde ein besonderes Augenmerk auf ein harmonisches Gesamtbild aller verbauten Innenraumkomponenten gelegt. Statt visuell isolierter Insellösungen gehen die einzelnen Elemente ineinander über. Wickeltisch und Haltestangen sind formal schlüssig im Spiegelschrank integriert. Zusätzliche Effektbeleuchtungen tragen zum positiven Ambiente der Nasszelle bei, heißt es.
Statt aus aufwendigen glasfaserverstärkten Kunststoffkomponenten (GFK) ist das Nasszellengehäuse aus Leichtmetall-Sandwichplatten zusammengestellt. Die Rohre sind nicht – wie bei herkömmlichen Nasszellen – hinter großen und komplexen GFK-Verkleidungen angeordnet, sondern im Innenraum als „Aufputzlösung“. Dies ermöglicht die Konstruktion eines einfachen Außenkorpus. Die Rohre verlaufen nun hinter den Verkleidungen des Waschtischs und des Spiegelschranks, aber jeweils vor der Außenwand, so Siemens. Damit können beim Einbau Wanddurchbrüche minimiert und Isolierungen eingespart werden. Die Rohrkomponenten sind im Fall einer Reparatur oder Wartung besser erreichbar.
Die Universal-Nasszellen-Plattform ist modular aufgebaut, so dass sie in jedes Regional- und Hochgeschwindigkeitsfahrzeug eingebaut werden kann, sofern der notwendige Bauraum vorhanden ist. Das neue Nasszellendesign, entwickelt von der Designabteilung des Hauses Siemens, spart damit Kosten und reduziert gleichzeitig Entwicklungsaufwände.
Artikelfoto: © Tricon Design AG / Siemens AG