Straßen, Schienen und Häfen im Norden sollen in den kommenden Jahren umfassend modernisiert werden. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sieht Fortschritte, warnt aber vor zahlreichen Baustellen auf dem Weg zu besserer Infrastruktur.
In Schleswig-Holstein läuft der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auf Hochtouren. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betont, dass sich der Zustand der Landesstraßen weiter verbessert: Während 2021 noch 27 Prozent in schlechtem Zustand waren, sind es aktuell nur noch rund 23 Prozent. Gleichzeitig habe der Anteil an Straßen mit sehr guter Substanz auf 39 Prozent zugenommen. Große Projekte wie der Ersatzneubau der Rader Hochbrücke, der Ausbau der A20, Investitionen in Radwege und Schienennetze prägen die kommenden Jahre.
Aus dem Sondervermögen für Infrastruktur erhält das Land über 550 Millionen Euro – davon je 200 Millionen für Straßen und Schienen, 140 Millionen für Häfen und 10 Millionen für Radinfrastruktur. Madsen kündigte an, dass dadurch zahlreiche Baustellen im Land entstehen werden.
Sorgen bereiten ihm die Schienenprojekte: Hier kämen Verzögerungen oft daher, dass die Deutsche Bahn Personal und Kapazitäten verlagere. Wenn etwa Arbeiten in Stuttgart oder Frankfurt nicht nach Plan liefen, verlege die Bahn Kapazitäten, sagte der Minister. Das führe dazu, dass dann Peripherieländer wie Schleswig-Holstein hinten anstehen. Trotz wachsender Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs durch das Deutschlandticket leide die Zufriedenheit unter mangelnder Pünktlichkeit. Madsen kritisierte, dass das schleswig-holsteinische Schienennetz von der Bahn zu lange „vernachlässigt“ worden sei. Verbesserungen seien nötig, um die Mobilität im Norden langfristig klimafreundlich und zuverlässig zu gestalten.
EVN / dpa
