Der neue ICE L der Deutschen Bahn ist seit wenigen Tagen auf der Strecke Berlin–Köln im Einsatz. Aktuell verkehren die Züge mit gemieteten Vectron‑Loks.
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Die Deutsche Bahn (DB) setzt ihre neuen ICE‑L‑Züge vorerst mit gemieteten Siemens-Lokomotiven ein. Für die Steuerwagen des spanischen Herstellers Talgo, der den ICE L baut, fehlt derzeit noch die Zulassung. Auch die eigentlich vorgesehenen Talgo-Loks der Baureihe 105 stehen noch nicht zur Verfügung.
Dass die Bahn vorerst auf die gemieteten Siemens-Loks vom Typ Vectron zurückgreifen muss, ändere am Angebot indes nichts, sagte ein Bahnsprecher. Alle Verbindungen würden wie geplant bedient.
Gleichwohl verkehren die neuen Fernzüge den Angaben zufolge derzeit langsamer. Statt 230 Kilometern pro Stunde fahren sie mit den Vectron-Loks nur maximal Tempo 200. Die längere Fahrzeit sei in den Fahrplänen aber ausgewiesen, teilte die Bahn weiter mit.
Der ICE L („L für Low floor“) bietet einen stufenlosen Einstieg und soll den barrierefreien Reisezugstandard im Fernverkehr verbessern. Die Züge ähneln optisch den Intercity‑Garnituren.
Vier Züge seien bis Jahresende ausgeliefert, neun weitere sollen 2026 folgen. Im kommenden Jahr sollen die neuen Züge auch unter anderem zwischen Berlin, Hamburg und Westerland sowie zwischen Nordrhein‑Westfalen und dem Allgäu eingesetzt werden. Ursprünglich hatte die Bahn 79 Einheiten bestellt, die Anzahl später aber auf insgesamt 60 Zuggarnituren reduziert.
EVN / dpa
