Eine neue Software soll den kurzfristigen Personaleinsatz zwischen Unternehmen im Schienengüterverkehr erleichtern. Nach dreijähriger Entwicklungsphase hat die Allianz pro Schiene das vom Bund geförderte Projekt „WILSON.Share“ erfolgreich abgeschlossen.
Die Allianz pro Schiene hat ein digitales System entwickelt, das es Eisenbahnverkehrsunternehmen künftig erleichtern soll, kurzfristig Personal auszutauschen. Das Projekt „WILSON.Share“, das seit 2022 vom Bundesverkehrsministerium im Programm „Zukunft Schienengüterverkehr“ gefördert wurde, ist nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen worden, teilte der Verband mit.
Ziel des Projekts ist es, Lokführer, Wagenmeister und Rangierpersonal flexibel auch für andere Bahnunternehmen einzusetzen, um auf Verspätungen und Personalengpässe zu reagieren. Die von Menlo79 programmierte Software wurde in Zusammenarbeit mit den Unternehmen SCI Verkehr, Trainbutlers und Enginec praxisnah getestet und ist einsatzbereit. Das Projekt ist nach dem aus England stammenden William Wilson benannt: Er gilt als erster Lokführer in Deutschland und eröffnete 1835 die erste Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth.
Projektleiter Bernhard Knierim betonte, die Plattform habe großes Potenzial, um lange Wartezeiten im Güterverkehr zu vermeiden. Besonders Lokführende könnten dadurch kurzfristig Züge anderer Unternehmen übernehmen, was den Betrieb effizienter mache.
Als Hemmnis erwiesen sich in den Tests die unterschiedlichen Regelwerke der Bahnunternehmen. Alexander Borchers von SCI Verkehr forderte, diese Sicherheits- und Betriebsrichtlinien zu vereinheitlichen, um den Personaltausch zu erleichtern.
Auch nach Projektende soll „WILSON.Share“ weiterentwickelt und zunächst kostenlos von interessierten Unternehmen getestet werden können. Die Allianz pro Schiene will die digitale Plattform zu einer branchenweiten Lösung ausbauen.
EVN
