Vor einer möglichen Preisexplosion im Regionalzugverkehr warnt die Deutsche Umwelthilfe anlässlich einer Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof. Die Umweltorganisation fordert eine Reform des Finanzierungsmodells für die Trassenpreise.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat angesichts einer anstehenden EuGH-Verhandlung vor steigenden Preisen im Regionalverkehr gewarnt. Der Gerichtshof befasst sich mit der Frage, ob die in Deutschland geltende Trassenpreisbremse, die Preissteigerungen bei Schienennutzungsgebühren im Regionalverkehr begrenzt, mit EU-Recht vereinbar ist.
Nach Einschätzung der Umwelthilfe zwinge das derzeitige Finanzierungsmodell des Bundes die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn, ihre Trassenpreise jährlich deutlich zu erhöhen. Sollte die Preisbremse vom EuGH für unzulässig erklärt werden, könnten die Ticketpreise für Fahrgäste im Regionalverkehr stark steigen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte eine kurzfristige Reform der Schienenmaut und eine Absenkung auf die direkten Nutzungskosten.
Auch der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) warnte im November bereits, ein Wegfall der Trassenpreisbremse könne ab 2026 zu einer Erhöhung der Schienenmaut um rund 23 Prozent führen. Dies würde den Aufgabenträgern und Eisenbahnverkehrsunternehmen erhebliche Mehrkosten verursachen, die in den Regionalisierungsmitteln und bestehenden Verkehrsverträgen nicht berücksichtigt seien. Der Verband forderte den Bund auf, die Mittel im Falle einer Preissteigerung deutlich zu erhöhen, um das bestehende Verkehrsangebot sichern zu können.
EVN
