Sensoren messen nun in Echtzeit die Auslastung der S-Bahnen in München. Was die neue Anzeige an den Bahnsteigen verspricht – und wo sie demnächst noch eingeführt wird.
aktualisiert
Noch bevor der Zug einfährt, können die Fahrgäste am Münchner Ostbahnhof nun sehen, wo in der S-Bahn am meisten Platz sein wird. Dafür werden Sensoren mit Lichtmessung eingesetzt, die die Auslastung der Züge in Echtzeit erfassen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Vor Einfahrt des Zuges wird diese Information dann an den Bahnsteigdisplays angezeigt: Grün steht für Wagen mit viel Platz, gelb für mittlere Auslastung und rot für wenig Platz im Wagen. So können sich die Passagiere besser verteilen, finden leichter Plätze und mit einem schnelleren Ein- und Ausstieg lässt sich den Angaben zufolge Zeit gewinnen.
Noch in diesem Jahr sollen weitere Stationen folgen. Los geht es an der Stammstrecke und in Moosach und Feldmoching, den beiden wichtigen Umsteigebahnhöfen an der Flughafenlinie S1. Ab 2026 soll das System auch auf weiteren Linien eingeführt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Stadtgebiet und angrenzenden Bahnhöfen im Zulauf zur Stammstrecke.
Wie das System funktioniert
Das eingesetzte System DB Lightgate wurde von der S-Bahn Hamburg entwickelt. In der Hansestadt ist die Technik bereits seit einigen Jahren im Einsatz und wurde laut Bahn-Angaben jüngst um ein KI-basiertes Prognosetool erweitert. Für die Auslastungsmessung nutzt DB Lightgate eine Art LED-Lichtschranke, die beidseits der Gleise angebracht ist und S-Bahnen im Vorbeifahren durchleuchtet. Je häufiger der Lichtstrahl unterbrochen wird, desto mehr Fahrgäste sind an Bord. Daraus ergibt sich ein sehr präziser Messwert mit über 90 Prozent Genauigkeit, wie es heißt.
dpa / EVN
