Der Umsatz beim Schweizer Zughersteller Stadler ist im ersten Halbjahr 2025 gestiegen. Gleichzeitig wirken die Überschwemmungskatastrophen aus dem vergangenen Jahr mit Lieferkettenunterbrüchen und Lieferverzögerungen noch nach.
Stadler konnte im ersten Halbjahr 2025 seinen Umsatz auf 1,4 Milliarden Franken steigern, wie der Zughersteller am Mittwoch mitteilte. Der EBIT erreichte in der ersten Jahreshälfte demnach 36,9 Millionen Franken (Vorjahreszeitraum CHF 28.2 Mio.). Die EBIT-Marge lag bei 2,6 Prozent – 0,4 Prozentpunkte höher als in der Vorjahresperiode (2,2 Prozent). Mit Nachwirkungen der Überschwemmungskatastrophen im Jahr 2024, die Lieferkettenunterbrüche und Lieferverzögerungen zur Folge hatten, hat das Unternehmen weiter zu kämpfen. Die getroffenen Maßnahmen zeigten jedoch erste positive Wirkung, wie es hieß. Die Produktionsleistung ist den Angaben zufolge um eine knappe Milliarde höher als der Halbjahresumsatz. Grund dafür sei die konservative Rechnungslegungsmethode (Units of Delivery).
Im ersten Halbjahr 2025 gewann Stadler laut Mitteilung Aufträge im Umfang von 1,7 Milliarden Franken (Vorjahr: CHF 2.5 Mrd.). Der Auftragsbestand liege damit bei 29,4 Milliarden Franken. „Aktuell arbeitet Stadler parallel an 306 Aufträgen“, wie Group-CEO Markus Bernsteiner erklärte. „Wir haben in den letzten Jahren weltweit in unsere Produktionsstätten investiert, um die Aufträge in der erforderlichen Zeit und bewährter Stadler-Qualität umzusetzen. Wir sind aktuell zwar gut ausgelastet, brauchen aber für die nächsten Jahre zusätzliche Aufträge, um Arbeitsplätze langfristig abzusichern.“
Schienenfahrzeuge für US-Markt werden überwiegend in den USA produziert
Die von US-Präsident Trump auferlegten Zölle in der Höhe von 39 Prozent treffen Stadler nach eigenen Angaben nicht in vollem Ausmaß. Der Buy America Act zwingt Stadler bereits seit 2016 mindestens 70 Prozent der Wertschöpfung nachweislich in den USA zu erbringen, wenn US-Steuergelder für die Finanzierung verwendet werden.
Aktuell erbringt Stadler Nordamerika zwischen 70 und 80 Prozent der Wertschöpfung in den USA, wie es heißt. Von den restlichen 20 bis 30 Prozent stamme bereits heute ein größerer Teil der Zulieferungen aus Europa, mit dem tieferen Zollsatz von 15 Prozent.
Das Unternehmen analysiert aktuell sämtliche Lieferketten mit dem Ziel, den Anteil der unter die hohen Strafzölle fallenden Komponenten weiter zu reduzieren. Beispielsweise soll die Produktion der Wagenkästen in Salt Lake City Ende 2025 ihren Betrieb aufnehmen und zu einer noch höheren Wertschöpfung und geringeren Zollkosten führen.

EVN