Siemens Mobility gewinnt Auftrag zur Vollautomatisierung der Pariser Metrolinie 13

Der Zughersteller Siemens Mobility wird das neueste CBTC GoA4-System für den fahrerlosen, automatisierten Betrieb der Pariser Metro-Linie 13 liefern. Der Auftrag umfasst eine neue Betriebsleitzentrale und die Ausrüstung für 66 Züge.

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Siemens Mobility hat von der RATP (Régie autonome des transports Parisiens) einen umfangreichen Vertrag für die Lieferung des neuen Automatisierungssystems für die Pariser Metrolinie 13 erhalten. Diese Beauftragung folgt der im Jahr 2022 von der Verkehrsbehörde Île-de-France Mobilités getroffenen Entscheidung, diese Linie zu automatisieren. Das Projekt mobilisiert eine der meistgenutzten Metrolinien Paris’ mit bewährter CBTC-Technologie (CBTC – Communications-based train control) von Siemens Mobility und ermöglicht einen vollautomatischen, fahrerlosen Betrieb (GoA4 – Grade of Automation 4). Der Vertrag umfasst die Lieferung des Automatisierungssystems, den Aufbau einer neuen Betriebsleitzentrale, die Ausstattung von 66 Zügen sowie die Option für eine Instandhaltungsvereinbarung für bis zu 30 Jahre. Nach erfolgreichen Projekten auf den Linien 1, 4 und 14 bringt Siemens Mobility seine fahrerlose Technologie nun auch auf die Pariser Linie 13 – mit dem Ziel, den automatisierten Betrieb bis Ende 2032 zu ermöglichen.

„Der Auftrag zur Automatisierung der Linie 13 zeigt das Vertrauen der RATP in unsere technologische Kompetenz. Wir sind stolz darauf, RATP auf dem Weg zu einem leistungsstarken, komfortablen und klimafreundlichen Nahverkehr zu begleiten. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Mobilität in Paris”, sagte Marc Ludwig, CEO von Siemens Mobility Rail Infrastructure. „In Paris haben wir bereits mehrere erfolgreiche Projekte realisiert – darunter eine Weltpremiere auf der Linie 14: Dort haben wir ein bestehendes fahrerloses System auf unsere fortschrittliche CBTC GoA4-Technologie aufgerüstet und gleichzeitig neue Streckenabschnitte automatisiert. Auf der Strecke können nun täglich bis zu einer Million Fahrgäste im 85-Sekunden-Takt fahren. Auf dieser Expertise bauen wir nun auf und stellen mit Linie 13 eine der meistgenutzten Pariser Linien auf vollautomatischen Betrieb um.“

Vollautomatisierungsprojekt wird Pariser Metro-Betrieb transformieren

Die Modernisierung der Linie 13 beginnt mit der Einführung neuer Fahrzeuge im Jahr 2027, gefolgt von der Implementierung des fortschrittlichen Systems „Trainguard MT CBTC“. Das aktuelle GoA2-System der Linie, bei dem Fahrer die Türen und Sicherheitsfunktionen kontrollieren, während Beschleunigung und Bremsung automatisch gesteuert werden, wird damit auf ein vollautomatisches GoA4-System aufgerüstet. Der Projektumfang umfasst die Ausrüstung der neuen Zugflotte, die Modernisierung der Betriebsleitzentrale (BLZ), umfassende Mitarbeiterschulungen, sowie die Option für eine Instandhaltungsvereinbarung.

Das CBTC GoA4-Automatisierungssystem von Siemens Mobility wird die Leistung der Linie 13 erheblich steigern. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören erhöhte Transportkapazität durch kürzere Zugintervalle, dynamische Taktung basierend auf der Fahrgastnachfrage, Betriebszuverlässigkeit und optimierter Energieverbrauch. Das System wird zudem Echtzeit-Fahrgastinformationen in den Zügen bereitstellen und damit das gesamte Reiseerlebnis verbessern. Das transformative Projekt wird vom globalen Kompetenzzentrum von Siemens Mobility für Schienenautomatisierung und Cybersicherheit in Châtillon bei Paris aus durchgeführt, wo ein Team von über 500 Ingenieurinnen und Ingenieuren auf Systemdesign und -entwicklung spezialisiert ist.

Linie 13: Eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im Pariser Metronetz

Mit 32 Stationen entlang ihrer 24 Kilometer langen Strecke verbindet die Linie 13 den Südwesten (Châtillon-Montrouge) mit dem Norden von Paris (Saint-Denis-Université und Les Courtilles). Die Linie bedient wichtige Verkehrsknotenpunkte wie Saint-Lazare und Montparnasse-Bienvenüe. Mit mehr als 550.000 Fahrgästen täglich zählt sie zu den meistfrequentierten Linien des Netzes, mit besonders hohem Verkehrsaufkommen im nördlichen Abschnitt jenseits von Saint-Lazare, wo sich die Linie in zwei Zweige aufteilt.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: Siemens Mobility)