Korridorsanierung: Bahn mit Umleitungsverkehr zufrieden – Güterbahnen melden Probleme

Seit knapp zwei Wochen wird zwischen Hamburg und Berlin die Infrastruktur saniert. Viele Züge müssen daher umgeleitet werden – dies betrifft auch den Güterverkehr. Betreiber sprechen von Problemen. Im Fernverkehr läuft es offenbar besser.

Die Strecken Bad Bevensen – Bienenbüttel und Frellstadt – Königslutter – Schandelah sind baustellenbedingt nachts nur eingleisig befahrbar, wie das Portal db-watch.de (betrieben vom Güterbahnen-Verband) berichtet. Allein auf der Strecke zwischen Lüneburg – Maschen hätten sich kürzlich in der Nacht zeitweise zwölf Güterzüge gestaut. Ein Güterzug hätte für die 50 Kilometer lange Strecke zwischen Hamburg und Lüneburg sogar vier Stunden gebraucht, hieß es. Wegen der umfangreichen Streckensanierung auf dem Korridor Hamburg – Berlin fallen Züge zwischen den beiden Metropolen aus oder werden umgeleitet.

Auf die Beschwerde des EVU antwortete die DB InfraGo dem Portal zufolge schriftlich, dass man lange versucht habe, die parallelen Sperrungen zu entzerren, aber die Zentrale auf der Ausführung aller Sperrungen bestehe und eine Entzerrung ablehne. Man sei daher im Betriebsmanagement gezwungen gewesen, Züge umfangreich ausfallen zu lassen, da die Masse an Zügen nicht abbildbar sei.

Die Deutsche Bahn zog unterdessen eine positive Bilanz, was den Fernverkehr mit ICE-Zügen angeht. Hier laufe der Umleitungsverkehr stabil, teilte die Bahn mit. „Das Umleitungskonzept, das sich bereits bei früheren Baumaßnahmen bewährt hat, funktioniert“, sagte Stefanie Berk, Vorständin Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr. Dabei würden jede Stunde lange ICE 4-Züge mit 830 Sitzplätzen die beiden Metropolen weiterhin direkt und umsteigefrei verbinden. Während der Generalsanierung profitierten auch Lüneburg, Uelzen, Salzwedel und Stendal von zusätzlichen attraktiven ICE-Verbindungen, erklärte die Bahn. Die Fahrzeit dauert aktuell rund 45 Minuten länger.

Insgesamt würden sich die Kundinnen und Kunden in den ersten zehn Tagen gut über das aktuelle Reiseangebot informiert zeigen. Nach DB-Angaben hätte es auf den Fernverkehr bezogen „keine Kapazitätsprobleme“ gegeben. Mit bis zu 65 täglichen Verbindungen, davon 36 direkt, bleibe das Fahrtenangebot attraktiv, so die Bahn weiter.

EVN