Immer wieder wird in Sachsen die Reaktivierung alter Bahnstrecken ins Gespräch gebracht. So auch bei der Herrnhuter Bahn. Doch dies würde hohe Investitionen erfordern. Daher winkt das Land ab.
Für eine Wiederbelebung der Herrnhuter Bahn in Ostsachsen fordert der BSW-Landtagsabgeordnete Jens Hentschel-Thöricht Unterstützung vom Land. Die Linie könnte Städte wie Löbau, Zittau, Herrnhut und sogar Liberec wieder verbinden, den Schüler- und Pendlerverkehr verbessern und touristische Attraktionen erschließen, erklärte Hentschel-Thöricht. Die erforderlichen Investitionskosten beziffert er auf etwa 50 Millionen Euro.
Ohne Unterstützung des Landes drohe der endgültige Verlust der stillgelegten Strecke. Mit Blick auf andere Millionenprojekte im Straßenbau warf er der Landesregierung eine einseitige Verkehrspolitik zulasten der Schiene vor.
Pläne sehen Umwandlung in einen Radweg vor
In der Antwort auf eine Kleine Anfrage verweist Verkehrsministerin Regina Kraushaar (CDU) auf hohe Investitionskosten für einen Regelbetrieb auf der Strecke von Oberoderwitz nach Niedercunnersdorf. Dies stehe in keinem ausreichenden Verhältnis zum Fahrgastpotenzial. Auch ein späterer Betrieb erfordere hohe Zuschüsse. “Eine Reaktivierung ist deshalb derzeit nicht angezeigt.”
Aktuelle Pläne sehen den Angaben zufolge vor, die Gleise zurückzubauen und auf der Trasse einen Radweg anzulegen.

dpa