Schon jetzt brauchen Bahnkunden rund um Stuttgart ein starkes Nervenkostüm. Im kommenden Jahr dürften die Zumutungen wegen des Endspurts bei Stuttgart 21 noch größer werden.
Vor dem Start wird es noch mal hart: Pendlerinnen und Pendler müssen sich vor der Inbetriebnahme des Bahnprojekts Stuttgart 21 nach Einschätzung der Projektpartner auf zahlreiche Sperrungen und Einschränkungen einstellen. “Das Leiden an Stuttgart 21 für Fahrgäste wird noch mal eine Stufe höher und sehr schmerzhaft sein”, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nach einer Sitzung des Lenkungskreises des Bahnprojekts.
Die Sperrungen würden im kommenden Jahr sowohl zeitlich als auch räumlich eine größere Dimension erreichen, die größer sei als die geplanten Sperrungen im Jahr 2025, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU). Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Rainer Wieland (CDU), sprach vom “steilsten und steinigsten Stück”, das noch vor den Fahrgästen liege.
Projektpartner: Keine Hinweise auf spätere Inbetriebnahme
Wie die Auswirkungen auf die Fahrgäste möglichst gering gehalten werden können, soll eine Arbeitsgruppe aus Bahn und den anderen Projektpartnern bis zum Sommer erarbeiten.
Die Inbetriebnahme des Projekts Stuttgart 21, das auch den Bau eines neuen Tiefbahnhofs in der Stuttgarter Innenstadt umfasst, ist für Dezember 2026 geplant. Den Projektpartnern zufolge gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass dieser Termin nicht eingehalten werden kann. Zuletzt war die Inbetriebnahme um ein Jahr verschoben worden.
Zudem will die Bahn prüfen, ob die Abkopplung der Gäubahn vom Stuttgarter Hauptbahnhof später als geplant vollzogen werden kann. Bislang ist geplant, die Strecke, die Zürich mit Stuttgart verbindet, ab Frühjahr 2026 bereits im Stuttgarter Vorort Vaihingen enden zu lassen. Die Bahn will nun “ergebnisoffen” prüfen, ob auch eine Abkopplung im Dezember 2026 möglich wäre.

dpa / EVN