Angeblich kümmert sie sich nur um Social Media und Mittagessen. Die Eisenbahngewerkschaft EVG wirft Güterbahn-Chefin Nikutta eine falsche Prioritätensetzung und mangelnden Arbeitseinsatz vor.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat vor wenigen Tagen einen erfundenen Kalendereintrag von DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta auf Facebook veröffentlicht. Im fiktiven Terminplan finden sich zwei Stunden zur Vorbereitung eines LinkedIn-Posts, vier Stunden Brunch mit einer Social-Media-Agentur und anschließend Mittagspause. Der Termin “Cargo-Zukunftskonzept umsetzen” wird als “abgesagt” angezeigt.
Spöttisch an die Belegschaft der Bahn-Tochter gerichtet, schreibt die EVG: „Während ihr schraubt, schweißt, hämmert, disponiert oder tonnenschwere Züge quer durch Deutschland bewegt, muss natürlich auch im Vorstand hart gearbeitet werden.“

Die Deutsche Bahn reagierte laut einem Spiegel-Bericht zurückhaltend auf den Vorwurf, dass Cargo-Vorständin Nikutta angeblich nicht genug Arbeitseinsatz zeige. Eine Bahnsprecherin erklärte hierzu, dass es sich bei der Abbildung „nicht um einen echten Kalendereintrag von Frau Nikutta“ handle. Die Darstellung sei frei erfunden. „Der gesamte Cargo-Vorstand konzentriert sich auf die notwendige Transformation des Unternehmens“, wird die Sprecherin zitiert. Hierzu gehörten auch konstruktive Gespräche mit den Sozialpartnern.
Nikutta hat ein weitreichendes Sanierungsprogramm gestartet, das bis 2029 den Abbau von 5000 der aktuell etwa 31.200 Stellen vorsieht. Die künftige Bundesregierung aus Union und SPD plant im Koalitionsvertrag eine Neustrukturierung von Aufsichtsrat und Vorstand der Bahn.

EVN