ÖBB: Erster Abschnitt der Steirischen Westbahn bald unter Strom


Seit 2021 wird die Steirische Westbahn fit gemacht für die Zukunft. Bis 2033 soll die Strecke Graz – Köflach und Lieboch – Wies-Eibiswald vollständig elektrifiziert und modernisiert werden. Rund die Hälfte der Strommasten steht bereits. Im Sommer geht der erste Abschnitt in Betrieb.

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Es ist eines der größten Elektrifizierungsprojekte Österreichs: 91 Kilometer Bahnstrecke werden seit 2021 entlang der Steirischen Westbahn modernisiert. Züge können in Zukunft umweltfreundlicher, schneller und häufiger unterwegs sein. Rund 75 Prozent des gesamten ÖBB-Streckennetzes sind bereits elektrifiziert. Auf der Steirischen Westbahn können dann zusätzlich 16.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Aber auch darüber hinaus bleibt kaum ein Stein auf dem anderen: 16 Bahnhöfe werden bzw. wurden zum Teil bereits modernisiert, Park & Ride-Anlagen ausgebaut, ein Tunnel erneuert, ein weiterer umgebaut und mehrere Eisenbahnkreuzungen aufgelassen oder besser gesichert. Insgesamt werden laut aktuellem Rahmenplan rd. 543 Mio. EUR investiert.

Erste Teilinbetriebnahme im Sommer

Viele wichtige Arbeiten wurden bereits umgesetzt. Dazu zählt die Modernisierung der Bahnhöfe und Stationen zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibiswald. Außerdem geht bereits diesen Sommer der erste elektrifizierte Abschnitt zwischen Wettmannstätten und Wies/Eibiswald in Betrieb. Damit sind Züge noch ab diesem Jahr elektrisch über den S6 Korridor von Graz – Hengsberg – Wettmannstätten – Wies/Eibiswald unterwegs. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt: Ab Ende des Jahres geht auch die Koralmbahn in Betrieb. Die Steirische Westbahn wird ab Dezember im neuen Bahnhof Weststeiermark mit der Koralmbahn verknüpft und sorgt damit für eine erheblich bessere Anbindung der Region.

Neue Nahverkehrsknoten in Planung

Während der erste Abschnitt bereits vor der Fertigstellung steht, laufen die Planungen für die weiteren Abschnitte auf Hochtouren. In Graz entstehen im Zuge der Elektrifizierung unter anderem vier neue Nahverkehrsknoten sowie ein Ausweichgleis in der Nähe der heutigen Station Graz Wetzelsdorf. Als Erstes wird der Nahverkehrsknoten in der Peter-Rosegger-Straße errichtet. Der Vorteil: Hier halten Stadtbusse künftig direkt unter der Station. So wird der Umstieg von der S-Bahn zum innerstädtischen Verkehr erleichtert. Über den aktuellen Planungsstand wird noch vor dem Sommer im Rahmen einer Planausstellung informiert. Auch in der Wetzelsdorferstraße, der Kärntnerstraße und der Gradnerstraße wird der Umstieg von der S-Bahn auf den innerstädtischen öffentlichen Verkehr durch den Bau von Unterführungen und Nahverkehrsknoten deutlich attraktiver.

Aktuelle Arbeiten im Fokus

Abgeschlossen sind die Planungen hingegen für den Abschnitt zwischen Lieboch und Köflach. Hier müssen der Kremser Tunnel erneuert und der Rosentaler Tunnel adaptiert werden. Die ersten Oberleitungsmasten für die Elektrifizierung werden nach Erhalt der eisenbahnrechtlichen Genehmigung noch in diesem Jahr gesetzt, sowie die Erneuerung der Stellwerke und der Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen begonnen. Bis 2028 sollen auch alle Stationen in diesem Abschnitt modernisiert sowie einzelne Brücken und Gleise punktuell erneuert werden.

Noch weiter fortgeschritten sind die Arbeiten zwischen Lieboch und Wettmannstätten. In diesem Bereich ist die Oberleitung bereits baulich fertiggestellt, welche für den Betrieb mit umweltfreundlichem Strom notwendig ist. Als Nächstes steht in diesem Abschnitt bis 2028 die Modernisierung der Stationen Oisnitz und Alling-Tobisegg an.

Viele Vorteile für Fahrgäste

In Summe entsteht die Grundlage für ein leistungsfähiges und zukunftssicheres Mobilitätskonzept in der Weststeiermark sowie im Südwesten des Grazer Zentralraums. Konkret bedeutet das: Kürzere Fahrzeiten, ein verbesserter Fahrplantakt, bessere Anbindungen an den Hauptbahnhof Graz und an die Koralmbahn, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen und moderne, barrierefreie Bahnhöfe. Zudem macht die Elektrifizierung die Bahnstrecken nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch effizienter: Der elektrische Betrieb ist kostengünstiger, die Fahrzeuge sind besser verfügbar, beschleunigen schneller und laufen leiser. All dies trägt dazu bei, dass die Steirische Westbahn in der Region als Nahverkehrsmittel und für den koordinierten Taktfahrplan von großer Bedeutung ist.


EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: ÖBB)