Häufig werden Menschen bei Unfällen mit U-Bahnen oder Straßenbahnen verletzt. Manche enden tödlich. Eine Kampagne will für mehr Aufmerksamkeit im Verkehr sensibilisieren.
Rote Kopfhörer auf einem Gleisbett – mit solchen Bildern will die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr sensibilisieren. Besonders dort, wo Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger auf den Schienenverkehr treffen, komme es häufig zu schweren und teils tödlichen Unfällen. Das teilte die VGF bei der Vorstellung ihrer neuen und jetzt gestarteten Präventions-Kampagne mit.
2024 bisher 354 Unfälle mit Straßenbahnen und U-Bahnen
So habe es im vergangenen Jahr allein im Schienenbereich der VGF 420 Unfälle gegeben, bei denen 78 Menschen verletzt worden seien. Ein Unfall endete den Angaben nach tödlich. In diesem Jahr sei es bisher zu 354 Unfällen mit Straßenbahnen und U-Bahnen gekommen (Stichtag: 30.11.), bei denen 68 Menschen verletzt worden und 5 Menschen gestorben seien. 83 Prozent der Unfälle sind laut VGF eigenverschuldet.
Die Unfallursachen seien vielfältig: Unachtsamkeit beim Überqueren der Gleise, Wenden an verbotenen Stellen oder das Ignorieren von roten Ampeln. Rotlichtverstöße seien in diesem Jahr bei 30 Prozent der Unfälle mit Straßenbahnen und U-Bahnen die Ursache gewesen. Hinzu komme oft mangelnde Aufmerksamkeit oder Vorsicht, Ablenkung durch Handys oder die Überschätzung des eigenen Tempos.
Unfälle werden fiktionalisiert und online erzählt
Mit der neuen Präventions-Kampagne wolle die VGF sensibilisieren und nicht belehren. Dafür erzähle sie die “Geschichten hinter den Geschichten”, die zeigen sollen, wie es zum jeweiligen Unfall kam. Auf Plakaten sowie in den sozialen Medien soll die Frage “Was geschah…?” dazu animieren, sich auf der Seite sicherffm.de über den jeweiligen Unfall zu informieren. Die Unfälle seien fiktiv, hätten sich aber in ähnlicher Weise so abgespielt. Die Opfer seien anonymisiert worden.
“Die VGF möchte mit dieser Kampagne zeigen, wie lebenswichtig Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist”, sagte Wolfgang Siefert (Grüne), Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt. Ein Unfall habe nicht nur ein Opfer, sondern viele Betroffene, etwa den Fahrer der Bahn, Ersthelfer oder Zeugen. Umso wichtiger sei ein umsichtiges Verhalten.
dpa