Technik mit Zeitgewinn: Die Deutsche Bahn (DB) weitet in ihren Werken den Einsatz digitaler Tools weiter aus.
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Bei der S-Bahn Stuttgart werden im Werk Plochingen die Radprofile der Fahrzeuge ab sofort automatisiert von einer Radsatzmessanlage erfasst. Die digitale Technik sorgt für eine effizientere Instandhaltung und stellt sicher, dass die Stuttgarter S-Bahnen schneller wieder für die Fahrgäste zur Verfügung stehen, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Täglich würden so bis zu zehn Stunden zeitaufwendiger Routinearbeiten in der Werkstatt entfallen. Das erhöht die Effizienz der Werkstattprozesse, entlastet die Mitarbeitenden und schafft mehr Kapazitäten für die gezielte Instandhaltung der wachsenden Fahrzeugflotten.
Wegen der Angebotsausweitungen, die mit Stuttgart 21 und dem Digitalen Knoten Stuttgart möglich sind, ist die Anzahl der S-Bahn-Fahrzeuge in Stuttgart zwischenzeitlich von 157 auf 215 gestiegen. Aufgrund dieser großen einheitlichen Fahrzeugflotte (Baureihen 423 und 430) kann die neu eingesetzte digitale Technologie laut Bahn-Angaben gezielt greifen und so schnell die größte Wirkung für einen stabileren Bahnbetrieb, die Zufriedenheit der Fahrgäste sowie in der Folge auf die Profitabilität der S-Bahn Stuttgart entfalten. Der Einsatz der digitalen Radsatzmessanlage sei ein weiterer Beitrag zum DB-Sanierungsprogramm „S3“. Ziel des auf drei Jahre angelegten Konzernprogramms ist es demnach, in allen Bereichen der Eisenbahn pünktlicher, verlässlicher und profitabler zu werden und auf den Wachstumspfad der Strategie “Starke Schiene“ zurückzukehren.
„Mit der innovativen ARGUS-Anlage sparen wir bei der turnusmäßigen Instandhaltung rund eine halbe Stunde pro Fahrzeug ein, weil unsere Mitarbeitende nicht mehr aufwendig manuell unter dem Fahrzeug messen müssen“, sagte der Leiter des S-Bahn-Werks in Plochingen, Michael Zörner. „Die Fahrgäste der S-Bahn profitieren von einer höheren Fahrzeugverfügbarkeit. Da wir Unrundheiten an den Rädern schneller entdecken, verbessert sich zudem auch der Fahrtkomfort.“
Im Außenbereich des S-Bahn-Werks Plochingen ist in einem Gleis neu eine automatisierte Radsatzmessanlage eingebaut worden. Sie ist rund 15 Meter lang. Beim langsamen Vorbeifahren mit etwa 10 km/h erfasst ein Laser-Scanner die Profilwerte der Räder der S-Bahn-Züge. Zusätzlich erkennen Messtaster beim Überrollen des Rades Unrundheiten und sonstige Schäden. Räderzustand und Instandhaltungsbedarf werden digital zur Auswertung in die Werkstatt übermittelt. Dort wissen dank der Ergebnisse die Mitarbeitenden künftig genau, welchen Arbeiten an den Rädern sie sich zuwenden müssen. Die ARGUS-Anlage wurde bei der S-Bahn München im Werk München-Steinhausen pilotiert, wie es weiter hieß.
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